Frage an Tom Schreiber von Sebastian F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Hallo Tom Schreiber,
können wir Bürger der Müggelseeregion darauf hoffen, dass sich die Treptow-Köpenicker SPD an der geplanten Menschenkette um den Müggelsee am 28.8 beteiligt? Sowohl der Regierende Bürgermeister, als auch Ihr Bürgermeisterkanditat für Köpenick haben sich klar und unmissverständlich für alternative Flugrouten für den neuen Flughafen BER ausgesprochen, die Berlins- Südosten und das angrenzende Brandenburg vor plötzlicher und unangekündigter Dauerverlärmung, die krank machen und das Wirtschafts- und Sozialgefüge aufweichen kann, bewahren.
Seit über einem Monat demonstrieren wöchentlich Tausende Menschen gegen den Vertrauensbruch und für den Erhalt ihrer Heimat. Die Menschenkette ist Part dieses gesellschaftlichen Engagements. Wird die SPD dabei einen aktiven Part spielen?
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Fasbender
Sehr geehrter Herr Fasbender,
zunächst vielen Dank für Ihre Frage.
Wie Sie richtigerweise schreiben, hat sich die SPD Treptow-Köpenick von Beginn an die Seite der Flugroutengegner gestellt. Daher nahmen wir auch kontinuierlich an den Montagsdemonstrationen in Friedrichshagen teil und haben auch schon im Vorfeld für Routen mit der geringstmöglichen Belastung, ein absolutes Nachtflugverbot und unbürokratisch umgesetzten Lärmschutz geworben.
Die Menschenkette ist dabei ein wichtiges Ereignis, um den verantwortlichen Stellen und Personen (Deutsche Flugsicherung, Bundesamt für Flugsicherung, Bundesministerium für Verkehr mit Herrn Ramsauer) zu zeigen, dass dieser Routenverlauf unverantwortlich und im extremem Maß belastend ist. Auch ich werde mit hoffentlich vielen anderen Bürgerinnen und Bürgern an der Menschenkette teilnehmen.
Nachfolgend gebe ich Ihnen eine Pressemitteilung der SPD Treptow-Köpenick zur Kenntnis, in der wir deutlich zur Teilnahme an der Menschenkette aufrufen.
Mit den besten Grüßen
Ihr
Tom Schreiber
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Pressemitteilung der SPD Treptow-Köpenick vom 18. August:
SPD Treptow-Köpenick ruft zur Teilnahme an der Müggelsee-Menschenkette auf
Um ihren Protest gegen die geplante Müggelseeflugroute zum Ausdruck zu bringen treffen sich Bürgerinnen und Bürger am Sonntag, 28.8.2011 um 14.30 Uhr rund um den Müggelsee zur Menschenkette. Den Lückenschluss an schwer zugänglichen Stellen am östlichen Müggelseeufer sollen Boote leisten. Dazu werden die Wassersportvereine um Unterstützung gebeten.
Die Müggelseeroute ist vermeidbar wenn andere Alternativen erneut geprüft und schließlich realisiert werden. Vorschläge, wie z.B. die Flugroute über die Gosener Wiesen, werden auf Initiative der SPD-Fraktion erneut an das zuständige Bundesamt gerichtet. Dieses Anliegen unterstützt auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit.
"Wir bekräftigen mit der Teilnahme an den Montagsdemonstrationen und an der Menschenkette auch unsere Forderung nach einem Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr", so Oliver Igel, Bezirksbürgermeisterkandidat der SPD Treptow-Köpenick.
Renate Harant, SPD-Direktkandidatin der nördlichen Müggelseeregion, sorgt sich um die Menschen in ihrem Wahlkreis: "Die Friedrichshagener konnten auf Grund der ursprünglichen Routenplanung nicht mit einer Fluglärmbelastung durch den Flughafen rechnen. Sie wurden durch den Vorschlag der Deutschen Flugsicherung überrumpelt". Die umweltpolitische Sprecherin der bezirklichen SPD und Bezirksverordnete aus Rahnsdorf, Karin Zehrer, weist außerdem auf den Naherholungswert und den Schutzstatus der Müggelseeregion hin.
Die SPD-Mitglieder werden deshalb selbst zahlreich zum Schließen der Menschenkette am 28.8.2011 beitragen und rufen Anwohnerinnen und Anwohner, Nachbarinnen und Nachbarn, Freundinnen und Freunde auf, an der Menschenkette rund um den Müggelsee teilzunehmen.