Frage an Thomas Dörflinger von Nikolaus P. bezüglich Migration und Aufenthaltsrecht
Lieber Herr Dörflinger, mein Name ist Nikolaus Przywara - ich bin kath. Diakon i.R.; vor langer Zeit gab es im Riedlinger Kino eine Podiumsdiskussion zur Flüchtlingsthematik - ich war Vertreter der Kirchen - im Anschluss haben wir miteinander gesprochen. - Mein heutiges Anliegen: Sie haben wohl von der Abschiebung eines alten Ehepaares aus Riedlingen (Mire Gash und Sali Krasniqi) nach 28 Jahren in den Kosovo gehört. Beide waren fast das halbe Leben in Deutschland und sind krank. Die Kinder leben in Riedlingen und Umgebung, haben Familien und arbeiten. Die Mutter war ständig bei Enkeln im Einsatz, damit die Kinder arbeiten und somit auch Steuern zahlen konnten. Ich kenne die Eltern und so auch die Kinder seit ca. 25 Jahren - aus meiner langjährigen Flüchtlingsarbeit. Jetzt war ich über die plötzliche nächtliche Abschiebung schockiert. Sie hatten Duldung und eine Abschiebung ist bei diesem Status legal, das weiss ich - aber sie scheint mir in diesem Fall unmenschlich - da beide krank sind und die Mutter hier ständig im Einsatz war und für die Enkel dringend gebraucht wurde. Mein Empfinden war gleich: Jetzt haben sie ihr Leben hier verbracht und jetzt werden sie zum Sterben in den Kosovo geschickt, wo sie niemanden haben und kennen. Spüren Sie, lieber Herr Dörflinger, mal nach, wie es Ihnen gehen würde! Herr Krasniqi war jetzt schon zweimal akut im dortigen Krankenhaus - Wasser in Lunge und Herz, mehrere Liter punktiert; der Krankenhausarzt sagte einer Tochter am Telefon, dass es fraglich ist, ob er ein drittes Mal überlebt. Alle Rückholversuche haben bisher nichts gebracht - es wird auf die Legalität der Abschiebung gepocht, das Herz ist nicht gefragt. Lieber Herr Dörflinger, bitte setzen Sie sich bei Herrn Strobel oder wo auch immer dafür ein, dass das Ehepaar zurück darf - ehe ein Todesfall eintritt. Eine Tochter in Riedlingen, mit der wir viel in Kontakt sind, will die Eltern bei sich aufnehmen. Ich vertraue auf Ihren Einsatz. -Mit liebem Gruß N.P.
Lieber Herr Przywara,
mittlerweile haben Sie auch über mein Wahlkreisbüro Kontakt zu mir aufgenommen, so dass wir uns über die von Ihnen beschriebene Situation hierüber schon austauschen.
Viele Grüße
Thomas Dörflinger