Wie stehen Sie zum vorgeschlagenen Rentenpaket II?
Sehr geehrter Herr Stracke,
zuletzt wurde das Rentenpaket II vorgestellt.
Wie beurteilen Sie die proportional größere Belastung der jüngeren arbeitenden Generationen durch die Erhöhung des Rentenbeitrags auf 22,3% im Jahr 2035. Gleichzeitig wird das Rentenniveau von 48% nur bis 2039 garantiert.
Eine berufstätige 25-jährige Person im Jahr 2035 müsste bei einem Bruttolohn von 3.100€ einen zusätzlich Beitrag von 688€ pro Jahr zahlen (Der gleiche Betrag muss auch nochmal vom AG geleistet werden). Die Stabilisierung des Renteniveaus läuft aber, sobald die Person das 40. Lebensjahr erreicht, aus. Wie die Rente für diese Person dann in 25+ Jahren aussieht, kann niemand sagen.
Dies wird damit verargumentiert, dass eine Person 3.100€ Brutto verdient und nach 45 Beitragsjahren im Jahre 2040 in Rente geht, bei gleichbleibendem Beitrag, -1.100€ im Jahr hat.
Sehen auch Sie eine unproportional höhere Belastung der jungen Generation? Wenn ja: Werden Sie sich für Nachbesserungen stark machen?
Sehr geehrter Herr K.
vielen Dank für Ihre Anfrage zum Rentenpaket II.
Das Rentenpaket der Ampel-Regierung ist ungerecht und belastet ausschließlich die Erwerbstätigengeneration. Es ist ungeeignet, die Rente zukunftssicher und generationengerecht auszugestalten.
Durch den demographischen Wandel werde in den kommenden Jahren ohnehin deutliche Beitragssatzsteigerungen anfallen. Das Rentenpaket wird diese Belastungen noch einmal erhöhen. Arbeitnehmer, Arbeitgeber und der Bundeshaushalt werden durch dieses Gesetz mit weiteren Kosten belastet. Sie sind es, die bis 2036 sämtliche Mehrbelastungen durch die Leistungsausweitungen bei der Rente allein schultern müssen. Auch nach 2036 werden die zusätzlichen Belastungen durch das Rentenpaket II nur zu einem Bruchteil aufgefangen werden.
Für die Rentner-Generation sollen durch ein höheres Rentenniveau die Leistungen der Rentenversicherung ausgeweitet werden. Damit werden die Lasten des demographischen Wandels ausschließlich von der Erwerbstätigengeneration getragen werden müssen. Der Gedanke der fairen Lastenverteilung zwischen Rentnern und Erwerbstätigen wird damit völlig aufgegeben. Das ist das Gegenteil von generationengerecht.
Wir als CDU/CSU-Bundestagsfraktion positionieren uns klar gegen diese Misere aus dem Hause Heil: Die Rente muss für alle Generationen gerecht und zuverlässig sein.
Mit freundlichen Grüßen
Stephan Stracke, MdB