Frage an Stephan Mayer von Guido F. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrter Herr Mayer,
in einem Interview für den Nachrichtensender n-tv behaupteten Sie heute, dass der Gebrauch von Marihuana zum Konsum härterer Drogen führe. Da die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) diese Einstiegsdrogentheorie in Bezug auf Cannabis bereits vor Jahren für widerlegt erklärte ( http://tinyurl.com/7gxaw45 ), möchte ich Sie bitten, Titel und Autoren der wissenschaftlichen Arbeiten zu nennen, auf die Sie Ihre Aussage stützen.
Wie beurteilen Sie die Annahme, dass der Gesetzgeber der stärkste Schrittmacher für einen Umstieg auf härtere Drogen ist, weil die Märkte für Cannabisprodukte und für harte Drogen erst durch Prohibition und Strafverfolgung vermischt werden und die rechtliche Gleichbehandlung zudem den Eindruck erweckt, dass die Risikopotentiale der verschiedenen Substanzen sehr ähnlich sind?
Dr. Raphael Gaßmann, Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, kommentierte die deutsche Drogenpolitik mit den Worten: "Nach so vielen Jahrzehnten ergebnisloser Diskussionen sind wir nicht mehr an Glaubenssätzen, Meinungen und Allgemeinplätzen zur Prohibition interessiert. Wir erwarten Beweise. Für die Vorteile von Prohibition wurde noch kein einziger vorgelegt. Diejenigen dagegen mehren sich von Jahr zu Jahr. Ob uns das gefällt oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle. Es sei denn, Suchtpolitik wäre eine Geschmacksfrage."( http://tinyurl.com/n99yrrg )
Wie bewerten Sie Dr. Gaßmanns Aussage?
Ebenfalls in Ihrem heutigen Interview bezeichneten Sie Drogenkonsum allgemein als kritikwürdig. Mich würde daher abschließend noch interessieren, wie Sie selbst dazu stehen, dass eine der gefährlichsten Drogen überhaupt ( http://tinyurl.com/DroRan2 , http://tinyurl.com/2jmp5r ), die in Deutschland jedes Jahr mit deutlichem Abstand die meisten Todesopfer fordert ( http://tinyurl.com/DHS-Alko ), der Alkohol, schon für Heranwachsende ab Vollendung des 16. Lebensjahres frei verfügbar ist.
Mit freundlichen Grüßen
Guido Friedewald