Frage an Stephan Mayer von Bittner T. bezüglich Wirtschaft
Sehr geehrter herr Mayer,
als gelerner Chemikant mit erfolgreich bestandener Abschlussprüfung, befinde ich mich zur Zeit aif Arbeitssuche.
Dies Ausbildung wurde mir im Rahmen einer Umschulungsmaßnahme des Arbeitsamtes Altötting ermöglicht.
Trotz intensivsten Bemühungen, einschließlich eines Bewerbungstrainings bei der Handwerkskammer Mühldorf - Altötting, ist es mir bis jetzt nicht gelungen in Lohn und Brot zu kommen.
Ich bin 36 Jahre alt, verheiratet und ebenso Vater eines vierjährige Sohnes.
Bedingt durch Harz IV müssen wir mit erheblichen Einschränkungen fertig werden, die rein psychische Situation nicht miteingerechnet.
Bisher war ich der Meining, daß eine Fachkraft durchaus bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hätte, was aber bisher zumindest, als Trugschluß beweist.
Es würde mich daher interessieren, wie die Politik der CDU/CSU diese Probleme lösen wird, da mir die Vorstellung eines Euro-Jobs mit meiner Ausbildung, die ich am 26.01.2005 erfolgreich abgelegt habe, tatsächlich Grauen bereitet.
Sicherlich bin ich nur ein Fall von fünf Millionen Fällen, jedoch darf ich betonen, daß es um die Zukunft meiner Familie, insbesondere unseres Kindes geht.
Wie darf ich also Ihren Slogan "Vorfahrt für Arbeit" tatsächlich verstehen ?
Wie würden Sie sich an meiner Stelle verhalten und welche Lösungwege können Sie aufzeigen ?
Sie können mich auch persönlich unter 08677 / 876844 erreichen, oder aber mobil unter 0175 / 1585287.
Über eine Stellungnahme Ihrerseits würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Bittner Thomas
Sehr geehrter Herr Bittner,
vielen Dank für Ihre Frage über www.kandidatenwatch.de vom 07. August 2005.
Zunächst einmal bedauere ich sehr, dass Sie trotz Umschulungsmaßnahme der Arbeitsagentur Altötting bisher keine Arbeitsstelle finden konnten. Gerne würde ich diesbezüglich einmal persönlich mit Ihnen - vielleicht im Rahmen einer meiner Bürgersprechstunden in Altötting oder auf einer der zahlreichen Wahlkampfveranstaltungen- in Kontakt treten. Zu Ihrer Frage, was sich hinter dem Slogan "Vorfahrt für Arbeit" verbirgt kann ich Ihnen folgendes mitteilen: Für die Union hat das Vorfahrt, was neue Arbeitsplätze bringt oder vorhandene Arbeitsplätze sichert. Mehr Arbeit braucht neues Wachstum. Wir fördern Innovationen und investieren pro Jahr 1 Milliarde Euro zusätzlich in Forschung und Entwicklung. Finanziert wird das durch den Abbau von Subventionen. Denn nur Ideen schaffen neue Produkte und bringen neue Arbeitsplätze. Durch Abbau von Bürokratie befreien wir die Wirtschaft von hohen Bürokratiekosten. EU-Vorgaben werden nur noch 1:1 umgesetzt. Den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung senken wir von 6,5 % auf 4,5 %. Im Gegenzug erhöhen wir die Mehrwertsteuer von 16 % auf 18 %. Die ermäßigte Mehrwertsteuer bleibt bei 7 %. Das bringt mehr Geld für neuen Konsum. Alle Arbeitnehmerhaushalte werden entlastet. Unter dem Strich haben sie dadurch 1,6 Prozent mehr Netto-Einkommen in der Tasche. Die Lohnkosten des Arbeitgebers werden gesenkt. Das bringt neue Arbeitsplätze. Wir schaffen neue Chancen für mehr Arbeit durch einen flexiblen Kündigungsschutz, Erleichterungen bei der befristeten Beschäftigung und die rechtliche Absicherung von betrieblichen Beschäftigungsbündnissen. Wir führen Kombi-Lohn-Modelle ein. So finden Geringqualifizierte wieder leichter Arbeit.
Alle arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen kommen auf den Prüfstand. Was sich als unwirksam erweist, wird abgeschafft; was Arbeitplätze bringt, wird weitergeführt.
Zudem werden wir den Umbau des Steuersystems in mehreren Schritten erreichen. Wir werden die Ausnahmen weitestgehend beseitigen und im Gegenzug die Grundfreibeträge erhöhen und die Steuersätze absenken. Es gilt: Vereinfachung vor Entlastung. Bei der Lohn- und Einkommenssteuer senken wir den Eingangssteuersatz auf 12 Prozent und den Spitzensteuersatz auf 39 Prozent. Mit einem neuen Steuergesetzbuch wollen wir vor allem Vereinfachung, Transparenz und Gerechtigkeit erreichen.
Die wirtschaftliche Lage eines Landes ist zu 50 % Stimmungssache. Die Unternehmen schaffen nur in dem Fall neue Arbeitsplätze, wenn sie eine positive Zukunftsperspektive für das Land sehen und Vertrauen in die Regierung haben. Deshalb ist der Wechsel am 18. September 2005 so wichtig. Wir brauchen in Deutschland wieder eine Bundesregierung, die gerade in der Finanz- und Wirtschaftspolitik für Klarheit, Verlässlichkeit und Stabilität steht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Stephan Mayer, MdB