Frage an Roland Fischer von Boye F. bezüglich Energie
Hallo Herr Fischer,
würden sie die großtechnische Abscheidung und weitere Deponierung von C02, z.B. in tiefliegenden Erdschichten oder ausgebeuteten Erdgaslagerstätten, o.ä., bei bestehenden oder neu zu bauenden Kohlekraftwerken befürworten oder ablehnen? Und warum?
Halten sie es für verantwortbar mit dieser Option zu kalkulieren, um die Ziele der Begrenzung der Klimaerwärmung zu erreichen? Wir brauchen schließlich jetzt Entscheidungen, was wo in den nächsten Jahren investiert wird. Ob etwa neue Kohlekraftwerke gebaut werden dürfen oder nicht.
Viele Grüße
B. Faerber
Sehr geehrter Herr Färber,
auf die Schnelle zwischen den letzten Wahlkampfterminen eine kurze Antwort auf Ihre Fragen. Ich stehe der CO2-Deponierung, -Verpressung und ähnlichem sehr skeptisch gegenüber. Zum einen lösen wir das Problem nicht, gewinnen - wenn überhaupt - nur Zeit. Zum anderen funktioniert die Technik auch nicht ohne Energieeinsatz, birgt Risiken für Grundwasser, usw. Ich habe immer dann gewaltige Bauchschmerzen, wenn mir jemand das Austreiben des Teufels mit dem Beelzebub nahebringen will.
In meiner Abwägung stehen die ökologischen Probleme und die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen. Allerdings bin ich - das gehört zur Ehrlichkeit dazu - alles andere als ein Energieexperte. Neuen Kohlekraftwerken stehe ich übrigens nicht nur skeptisch, sondern ablehnend gegenüber. Kohlekraftwerke müssen rund um die Uhr betrieben werden, um wirtschaftlich zu sein. Auch wenn Gaskraftwerke die Abhängigkeit von Drittstaaten erhöhen, scheinen sie mir die einzige vertretbare Alternative, um Schwankungen bei erneuerbaren Energien auszugleichen. Meine Position dazu im Kandidatencheck des BUND habe ich nicht geändert
Letztlich kommen wir aber um konsequentes Energiesparen und erneuerbare Energien nicht herum, aus Gründen der Wirtschaftlichkeit, der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Roland Fischer