Wie würde ihre Partei darauf einwirken, dass mehr Müll recycelt wird. Besonders wichtig wäre mir das bei elektronischen Geräten, wie Handys.
Viele Bürge sammeln den "gelben Müll" sehr gewissenhaft. Meiner Information nach werden aber nur 30 % dem Kreislauf wieder zugänglich gemacht.
Die Information an die Bürger ist m.E. verbesserungswürdig, z.B. so einfache Dinge , wie die Trennung von Aluminiumdeckel von dem Becher ist erst sehr spät beachtet worden
Es gibt kaum Firmen, die wirklich Handys recyceln. Oft werden die Handys geschreddert, statt die seltenen Erden herauszuholen.
Ich frage mich auch, werden in den Müllrecycling - Stationen all die Kleinelektrogeräte sachgerecht ausgebaut ? Wie würden ihre Partei das kontrollieren oder wie würden sie das fördern ?
Was haben Sie für Ideen, um Müll zu vermeiden ?
Sehr geehrte Frau G.,
ich kann Ihnen nur zustimmen, denn von den jährlich rund 2 Milliarden Tonnen Müll werden in Europa nur 30 Prozent, in China 25 Prozent und in den USA nur 9 Prozent recycelt (t-online.de, 21.8.21). Der Elektronikschrott wächst durch die rasante kapitalistische Wegwerfproduktion sogar dreimal schneller als jede andere Art von Müll. Statt ihn sorgsam zu trennen und die Rohstoffe wieder zu verwenden, ist es billiger, dass er nach der Entsorgung in unseren Müllstationen meist in afrikanischen Deponien auftaucht. In unseren Müllumladestationen werden sie praktischerweise schon in verschiffbare Container eingelagert. In den Entwicklungsländern herrschen unmögliche Zustände bei der "Mülltrennung"; die Elektroschrott-Müllkippe Agbogbloshie in Ghana etwa gehört zu den 10 kontaminiertesten Orten der Welt! Natürlich würde ich mich im Falle meiner Wahl dafür einsetzen, dass diese Verschiffung nach Ghana nicht passiert, sondern der Elektronikmüll hier sachgerecht getrennt wird. Die Internationalistische Liste/MLPD stellt als zentrale Forderung und Idee zum Thema Müll das Verursacherprinzip auf: Derjenige, der Produkte und Elektronikgeräte produziert, soll auch für die Rückgewinnung und Wiederverwertung der eingesetzten Rohstoffe verantwortlich sein. Nur so ist eine spätere Verschwendung bzw. kostspieliges Recycling zu vermeiden. Im Kapitalismus wird aber der Müll und besonders der Giftmüll zum profitbringenden Geschäft.
Frau Baerbock von den Grünen bietet dagegen den Konzernen einen "Pakt": der Staat - also wir Steuerzahler - sollen den Unternehmen die Kosten zahlen, wenn sie klimaneutral werden wollen. Die Konzerne sind begeistert. Das kommt heraus, wenn man sich nicht mit den Konzernen und Banken beim Umweltschutz anlegt. Wir von der Internationalistischen Liste/MLPD Köln-Leverkusen haben als einzige Partei eine Protestkundgebung gegen das Vertuschen und Verharmlosen nach der Giftmüllexplosion im Chempark Leverkusen organisiert. Wir unterstützen auch den Vorschlag der Kreislaufwirtschaft und haben das Projekt des Kryo-Recycling von Prof. Rosin gefördert, das effektiv Kunststoffe, Reifen und Elektronikschrott trennt. Wie viele andere Projekte greifen die Konzerne diese ausgereifte Technik aus Profitgründen nicht auf. Deshalb ist für mich eine sozialistische Gesellschaft notwendig, die dieser mutwilligen Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen eine Ende setzt.
Mit freundlichen Grüßen
Reiner Dworschak