Was sagen Sie dazu, dass der MLPD Antisemitismus vorgeworfen wird?
Hallo Frau B.,
danke für die Nachfrage. Dass der MLPD Antisemitismus vorgeworfen wird, ist reine Demagogie. Interessanterweise ist dieser Vorwurf in den letzten 2-3 Jahren aufgetaucht, also zu einem Zeitpunkt, als immer wieder positiv über die MLPD diskutiert wurde und antikommunistische Vorurteile wie "linksextremistische MLPD" ihre Wirkung verloren. Antisemitische Hetze und Übergriffe müssen natürlich konsequent verfolgt werden, auch weil sie eng verbunden sind mit einer reaktionären und faschistischen Gesinnung. Der Marxismus-Leninismus wie auch die MLPD bekämpfen seit jeher grundsätzlich den Antisemitismus. Nur ein Beispiel: Die sozialistische Sowjetunion unter Stalins Führung setzte sich aktiv ein für die Schaffung eines jüdisch/arabischen Staates. Sie war 1948 das erste Land, das den Staat Israel anerkannte (Stefan Engel: Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus, Essen 2021, S. 133).
In Wahlprogramm der Internationalistischen Liste/MLPD heißt es zu diesem Thema ganz deutlich: "Wir stehen auch an der Seite der demokratischen Massen in Israel und des palästinensichen Volks gegen die völkerrechtswidrige Besatzungspolitik der imperialistischen israelischen Regierung. Deswegen werden wir vom deutschen und israelischen Geheimdienst als 'antisemitisch' kriminalisiert. Kritik an der imperialistischen Politik Israels und der völkerrechtswidrigen Besetzung Palästinas ist kein Antisemitismus. Wer antisemitisch ist, ist nicht links, sondern rassistisch und reaktionär."
In diesem Sinne setze ich mich ein für die Rücknahme des reaktionären Anti-BDS-Beschlusses des Bundestags, der die Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf diskreditiert. Ich bin Unterzeichner des Aufrufs "Gib Antikommunismus, Faschismus, Rassismus und Antisemitismus keine Chance!"
Herzliche Grüße
Reiner Dworschak