Frage an Patrick Fischer von Katja W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Hallo Herr Fischer,
Als Lehrerin interessiere ich mich natürlich für bildungspolitische Fragen. Lt. des Grundsatzprogramms wird Volt "für die Schaffung gleicher Chancen und eines gleichen Zugriffs auf qualitativ hochwertige Bildung eintreten. Besonders wichtig sind dabei die Maßnahmen im Vorschulbereich, im Primarbereich und im Sekundarbereich." - In einigen europäischen Ländern findet die Aufteilung von Schülerinnen und Schülern wenn überhaupt, dann erst deutlich später als in Deutschland/ Hamburg statt. Wie steht Volt also zu einer Schule für alle Kinder, die den genannten gleichen Zugriff auf Bildung für alle Kinder eher ermöglichen würde, als das deutsche gegliederte Schulsystem? Gibt es dazu schon Überlegungen?
Viele Grüße,
Katja W.
Liebe Frau Katja W.,
herzlichen Dank für Ihr Interesse und Ihre Frage.
Volt Deutschland und Volt Hamburg sieht in der Tat in der Chancenungleichheit des deutschen Bildungssystem eine zentrale Herausforderung, der wir uns politisch und auch im gesamtgesellschaftlichen Diskurs widmen müssen. Dass die Bildungskarrieren in Deutschland zu einem viel zu großen Teil von den Elternhäusern abhängen, hat wesentlich systemische Gründe. Langfristig wird es also Schulstrukturreformen geben müssen, die die Schulgliederung aufheben. Das heißt natürlich nicht, dass alle Schüler*innen immer im gleichen Lernumfeld lernen, da durch Möglichkeiten der äußeren und inneren Differenzierung auch in EINER Schule alle Leistungsniveaus gefördert werden können.
Die Förderung aller Schüler*innen ihrem Leistungsniveau entsprechend wird nicht durch eine Gliederung in unterschiedliche Schultypen erreicht werden, sondern durch den politischen Willen, mehr Ressource in die Bildung zu investieren: In die Lehrkräfte, in Sozialpädagoginnen, Schulpsychologen, IT-Fachkräfte und administrative Unterstützung für Lehrkräfte und Schulleitungen.
Da wir als Volt auf einen pragmatischen Politikansatz setzen, haben wir in unserem Hamburger Wahlprogramm keine Schulstrukturreform vorgesehen. Stattdessen ist es uns ein Anliegen, die individuellen Bildungskarrieren der Schüler*innen in unserer Stadt zu stärken und die Schulen besser auszustatten (Stichwort: mehr Ressourceneinsatz).
Wir möchten daher die Durchlässigkeit der unterschiedlichen Schultypen erhöhen, um sicherzustellen, dass Schüler*innen wirklich die für sie beste Förderung bekommen.
Außerdem möchten wir im Rahmen der KMK und eines nationalen Bildungsrates weitere Anstrengungen vorantreiben, die nationale Standards für zentrale Abschlüsse schafft. Das halten wir deshalb für wichtig, da nur so Gerechtigkeit bei der Zugang zu Universitäten und ein einfacherer Bundesländerwechsel erfolgen kann.
Haben Sie nochmals herzlichen Dank für Ihre Frage und wenden Sie sich bei weiteren Fragen gerne über diese Plattform oder andere Kanäle an mich.
Besten Gruß
Patrick Fischer
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