Frage an Monika Grütters von Robert H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Grütters,
Sie haben im Kandidatencheck viele Fragen zu aktuellen Themen beantwortet; welche neuen Themen uns in den nächsten vier Jahren beschäftigen werden ist jedoch noch ungewiss.
Wie gedenken Sie, in den nächsten Jahren nach der Wahl unsere Interessen auch hinsichtlich neuer Themen weiterhin zu vertreten? Welche Informationsquellen oder Medien wollen sie benutzen, um über unsere Interessen auf dem Laufenden zu bleiben oder mit uns über neue Themen zu diskutieren? Und wie können wir Sie dabei unterstützen?
Selbstverständlich ist auch ihre Zeit begrenzt, sodass Sie nicht mit jedem Ihrer Bezirksbürger Einzelgespräche führen können; ebenso ist aber auch unsere Zeit durch Arbeit, Familie und Verpflichtungen begrenzt, sodass der Einzelne von uns wenig freie Kapazitäten zur demokratischen Mitbestimmung hat. Wo sehen Sie dort das Gleichgewicht, sodass Sie weder von Meinungen überschwemmt werden noch sich von uns entfremden?
Welche anderen Interessen außer die direkten Interessen des Volkes erachten Sie für wichtig?
Sehr geehrter Herr Hering,
vielen Dank für Ihre Frage. Natürlich können wir nicht wissen, welche „neuen“ Themen uns in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Zum Austausch mit den BürgerInnen nutze ich nicht nur Bürgergespräche im Wahlkreis, oder öffentliche Portale wie „abgeordnetenwatch.de“, sondern gerade auch die Kommunikation per E-Mail. Das ermöglicht es den BürgerInnen, mir ihre Sorgen schnell und ohne großen Zeitaufwand mitzuteilen und mir, darauf ebenso zeitnah zu reagieren. Gerade per E-Mail habe ich bereits in den vergangenen acht Jahren wertvolle Hinweise für meine Arbeit bekommen und auch manchem Bürger bei Anliegen weiterhelfen können.
Für alle Interessierten biete ich außerdem einen Newsletter an, den ich in jeder Sitzungswoche des Deutschen Bundestages verschicke und der anschließend auch auf meiner Homepage veröffentlicht wird. Mit meiner Homepage und meinem Newsletter informiere ich so die BürgerInnen über meine Aktivitäten und Neuigkeiten, die sich im Zusammenhang mit dem parlamentarischen Geschehen ergeben.
Nicht ganz verstehe ich Ihre Frage nach den „anderen Interessen“ in Abgrenzung zu den „direkten Interessen des Volkes“. Aus meiner Sicht gibt es keine anderen Interessen als die der Mitbürgerinnen und Mitbürger. Heute leben in unserem Land, in unserer Stadt und selbst in unserem Bezirk sehr viele Menschen, deren Lebensentwürfe und damit auch deren Wünsche und Interessen sich teilweise stark unterscheiden. Dieser Vielfalt gerecht zu werden, sehe ich als meine Aufgabe an. So ist mir etwa die Bildungspolitik sehr wichtig, weil dies ein Thema ist, das nicht nur fast alle Menschen bewegt, sondern dem von den BürgerInnen auch häufig große Priorität eingeräumt wird.
Dass ich es bei dieser Aufgabe am Ende nicht allen Menschen recht machen kann und sich nicht alle von mir repräsentiert fühlen können, ist ein Schicksal, das alle Politiker teilen - und es gehört letztlich zur Demokratie dazu. Aber ich bemühe mich nach Kräften, dieser großen Herausforderung gerecht zu werden.
Mit freundlichen Grüßen,
Monika Grütters