Frage an Monika Grütters von Regina L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Sehr geehrte Frau Grütters,
Klaus Brenke (Arbeitsmarktexperte) vom DIW: Dreiviertel der ostdeutschen Industriebeschäftigten unterliegen nicht dem Flächentarifvertrag. Nur 8 Prozent der Arbeitnehmer im Osten sind in der Gewerkschaft organisiert, nur 10 % der Unternehmen in den Arbeitgeberverbänden. Desweiteren weist der Osten längere und flexiblere Arbeitszeiten sowie ein Drittel geringere Arbeitskosten auf.
Nach Ihrer Theorie zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes müsste die Arbeitslosenquote im Osten halb so hoch sein wie im Westen. Es ist aber umgekehrt.
1. Also sind Ihre Ansätze doch kein Garant dafür, dass die Arbeitslosenzahlen sinken, wenn man nur den Einfluss der Gewerkschaften zurückdrängt?
2. Um die demografische Entwicklung zu korrigieren, ist es notwendig, dass wieder mehr Kinder geboren werden. Meinen Sie, dass Ihre Pläne zur Lockerung des Kündigungsschutzes dafür förderlich sind? Denn von einer schnelleren Kündigung sind vor allem junge Familien betroffen als Berufsanfänger und Wiedereinsteiger nach dem Erziehungsurlaub.
MfG
R. Lichtwald