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Monika Grütters
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Frage von Witoslaw K. •

Frage an Monika Grütters von Witoslaw K. bezüglich Kultur

Sehr geehrte Frau Grütters,

früher konnte man gekaufte Bücher und CDs kaufen, verkaufen und sogar tauschen oder schenken. Heute kauft man Kulturgüter als eBooks und mp3s. Auf einmal wird man für die gleichen Transaktionen verfolgt, mit Dieben, Räubern und Piraten verglichen.

Werden Sie sich dafür einsetzen, daß auch im digitalen Zeitalter das Tauschen und Schenken wieder möglich wird? Wie ist das mit dem Ziel vereinbar, das Schutzniveau des Urheberrechts zu erhöhen? Oder muß das unkontrollierte Tauschen und Schenken von gekauften Kulturgütern weiter verhindert werden?

Mit freundlichen Grüßen,
Witoslaw Koczewski

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Koczweski,

vielen Dank für Ihre Frage. Vorab muss ich klarstellen, dass auch heute noch viele Menschen CDs und insbesondere Bücher kaufen, weil sie eben nicht alles in digitalisierter Form vorliegen haben wollen. Ich gehöre auch zu diesen Menschen, denen ein liebevoll gestalteter Einband von hoher Qualität die Freude an einem gut geschriebenen Buch noch einmal erhöht. Aber Sie haben recht, insbesondere das Format mp3 erfreut sich immer größerer Beliebtheit und auch e-books sind (wieder) im Kommen.

Das Tauschen und Schenken auch heute noch möglich sein muss, bestreitet keiner. Aber es ist schon ein Unterschied, ob man diese Kulturgüter im engen Freundeskreis austauscht, oder ob man sie im Internet einer fast unbegrenzten Anzahl von Nutzern anbietet, die man noch nicht einmal kennt. Das sind nicht die „gleichen Transaktionen“ von „früher“. Hieraus entstehen große Schäden, die es vielen Künstlerinnen und Künstlern erschweren, von ihrem kreativen Schaffen auch ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Schon heute ist die soziale Lage vieler Künstlerinnen und Künstler nicht einfach, darauf muss die Politik reagieren, wenn sie die kulturelle Verarmung der Gesellschaft verhindern will.

Es geht hier aber nicht um einen generellen Konflikt im Sinne eines „entweder – oder“. Ein wirksamer Urheberrechtsschutz muss keineswegs den individuellen Austausch von Kulturgütern zwischen einzelnen Kunstfreunden verbieten, aber er muss den neuen Formen und Möglichkeiten des Austausches, die vor allem durch die Entwicklung des Internets zu einem Massenmedium entstanden sind, Rechnung tragen.

Mit freundlichen Grüßen

Monika Grütters

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