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Monika Grütters
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Frage von Matthias S. •

Frage an Monika Grütters von Matthias S. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Grütters,

wie stehen Sie der Äußerung von Politikern gegenüber, dass Kernenergie eine umweltfreundliche Energieversorgung garantiert?
Vor allem vor dem Hintergrund, dass ihre Partei für die Verlängerung von Kernkraftwerken wirbt und Eintritt.

Kernenergie stellt für mich als jungen Menschen 2 wesentliche Gefahren da. Die erste offensichtliche Gefahr eines Unfalls (z.B. Gau) bei dem Mensch, Tier und Umwelt angegriffen werden und dann die etwas nicht so offensichtliche:

ENDLAGERUNG

Bisher fiel in 30 Jahren Forschung nichts weiter ein, als das Endmaterial zu verbuddeln. Und dies könnte aufgrund der Asse II Erfahrung sogar gar nicht möglich sein, da schon bei einem leichten Erdbeben, in welchem es Zerüttungen im Gestein passieren, es zu Instabilitäten der Wände und im schlimmsten Fall, so wie in Asse II geschehen, sogar zur Kontermination von Wasser führt!

Des Weiteren würde ich gerne mal wissen, wer die Kosten für den Unterhalt dieser Anlagen über die zig 10.000 Jahre bezahlen würde? Zugegeben eher eine symbolische Frage, den ich denke mal nicht, das ein Konzern wie E.ON oder RWE hierfür dann noch grade stehen werden.

Vielen Dank für Ihre ehrliche Antwort im Voraus!

Liebe Grüße,

Matthias Stark

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Stark,

der Kernenergie kommt aus meiner Sicht eine Brückenfunktion zu. Die fossilen und damit endlichen Energieträger wie Öl und Kohle sind nicht mehr zukunftsträchtig, auch und gerade wegen ihres schädlichen Einflusses auf das Klima. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien. Leider ist der technologische Fortschritt noch nicht so weit, dass wir unsere Energieversorgung sofort und vollständig umstellen können. Angesichts der problematischen Entwicklung unseres Klimas ist es jedoch vonnöten, dass wir kurz und mittelfristig verstärkt CO2 einsparen. Die daraus entstehende Lücke in der Energieversorgung kann aber noch nicht vollständig durch erneuerbare Energien übernommen werden. Daher ist an dieser Stelle der Einsatz der Kernenergie als Brückentechnik aus meiner Sicht auch weiterhin noch sinnvoll.

Natürlich hat jede Hochtechnologie ihre Risiken, das gilt auch für die Kernenergie. Allerdings wurde in Deutschland stets großer Wert auf die Anlagensicherheit gelegt. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) hat der deutschen Atomaufsicht zuletzt im Herbst letzten Jahres bestätigt, dass sie internationale Standards erfüllt und in einigen Bereichen sogar beispielgebende Maßstäbe setzt. Die Politik ist sich also der Risiken der Nutzung der Atomkraft durchaus bewusst, demgegenüber stehen aber auch die Risiken der alternativen Energieträger. Wir sollten nämlich nicht vergessen, dass die exzessive Nutzung der fossilen Energieerzeugung uns in die Nähe einer Klimakatastrophe geführt hat.

Zur Frage der Endlagerung ist festzustellen, dass dieses Problem auch unabhängig von eventuellen Laufzeitverlängerungen existiert. Ich plädiere dafür, die Debatte um ein Endlager ohne ideologische und geographische Scheuklappen zu führen. Im Vordergrund muss die Sicherheit der Anlagen und die Abwendung von Gefahren für die Bevölkerung stehen.

Mit freundlichen Grüßen

Monika Grütters

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