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Martin Dolzer
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Frage von Thomas H. •

Frage an Martin Dolzer von Thomas H. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

hallo,

finden Sie die fortschreitende Gentrifizierung von St Georg gut ?

wenn ja: wie möchten Sie diese weiter vorantreiben ?
wenn nein: wie möchten Sie dieser entgegenwirken ?

danke
Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
parteilos

Sehr geehrter T. H., herzlichen Dank für Ihre Frage.

Nein, ich finde die fortschreitende Gentrifizierung von St. Georg nicht gut. Gentrifizierung bedeutet immer die Zerstörung von lange gewachsenen Strukturen und die Vertreibung von Teilen der Bevölkerung - meist alten Menschen, Migrant_innen, Geflüchteten und nicht so finanzstarken Menschen. Durch Gentrifizierung steigen zudem die Mietpreise, Wohnraum wird zweckentfremdet, oft werden leerstehende Bürogebäude gebaut. Vermietern wird in diesem Rahmen durch die Unterstützung von Umsetzverfahren bei Totalsanierungen schmackhaft gemacht, Gebäude mehr oder weniger kontinuierlich verfallen zu lassen. Die genannten Auswirkungen zeigen sich auch in St. Georg und in St. Pauli. Menschen mit weniger Vermögen werden immer weiter an den Stadtrand gedrängt die Innenstadträume für Priviliegierte und Tourist_innen umstrukturiert. Da ist ein grundsätzliches Umdenken notwendig. Im Wahlprogramm haben wir unsere Alternativen im Abschnitt „Verdrängung und Gentrifizierung stoppen“ formuliert. DIE LINKE setzt sich ein für einen  Stopp der Zweckentfremdung von Wohnraum, keine kommerziellen Ferienwohnungen in Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten, die wirksame Kontrolle der Umsetzung des Mieterschutzes und die Einführung eines verbindlichen Mietpsiegels ein. Niedrige Mieten sollen eingefroren werden und wir wollen ein generelles Umwandlungsverbot von Miet - in Eigentumswohnungen. In Hamburg haben 48 % der Menschen ein Anrecht auf geförderten Wohnraum - während die Anzahl der geförderten Wohnungen eher abgebaut wird und mehr als 700000 qm Büroräume leerstehen. Diese investorenfreundliche Wohnungspolitik muss beendet werden. In St Georg und den von Gentrifizierung betroffenen Stadtteilen ist es nur möglich den genannten negativen Entwicklngen entgegenzuwirken, indem wir als Partei mit den Stadteilinitiativen und den Betroffenen zusammenarbeiten. Das tue ich momentan als Bürgerschaftabgeordneter im Rahmen meiner Fraktionsarbeit in St. Pauli und würde dieses Engagement auch als Bundestagsabgeordneter - dann in "Gesamt Mitte" und den zum Whalkreis gehörenden Teilen des Bezirks Nord fortsetzen,

mit besten Grüßen
Martin Dolzer

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