Wieso sinkt die THG-Quote so stark?
Sehr geehrte Frau Badum,
der Unternehmer, der für mich die THG-Quote beantragt, hat mir mitgeteilt, dass ich im nächten Jahr nur noch mit einem Garantiebetrag von 50,- € für meine CO²-Einsparung rechnen kann. Begründet wird dies u.a. damit, dass die Regierung vermehrt Strom aus Kohle erzeugt.
Es kann doch nicht angehen, dass Menschen wie ich, die seit 35 Jahren mit einer Wärmepumpe das Warmwasser erzeugen, seit 17 Jahren eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, einen Stromvertrag mit ausschließlich Ökostrom abgeschlossen haben und ein E-Auto fahren, jetzt dafür bestraft werden, dass die Bundesregierung mehr dreckigen Strom erzeugen lässt. Sind Sie nicht angetreten den CO²-Ausstoß zu verringern?
Sehr geehrter Herr L.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Es freut mich sehr, dass Sie ganz persönlich zur Energiewende beitragen und erneuerbare Energiequellen nutzen.
Der Markt der THG-Prämien ist noch sehr jung und entwickelt sich laufend weiter.
Ihre THG-Prämienzahlung unterliegt verschiedenen Einflussfaktoren, darunter zum Beispiel regulatorische Verpflichtungen für Unternehmen. Das bedeutet, dass Unternehmen in der Mineralölindustrie, die Quoten unterliegen, verpflichtet sind, die Treibhausgasemissionen, die aus dem Verkauf von Benzin und Dieselkraftstoffen resultieren, jährlich um einen bestimmten Prozentsatz zu reduzieren. Dadurch schwankt der Marktpreis, der wiederum die THG-Prämie beeinflusst.
Auch der Strommix spielt eine große Rolle bei der Entwicklung der THG-Prämie. Mit erzeugten 260 TWh sind Sonne, Wind & Co. die wichtigsten Energiequellen im deutschen Energiemix 2023. Damit wurde sogar ein neuer Rekord aufgestellt: 2023 wurden in Deutschland insgesamt 260 TWh Ökostrom erzeugt und damit 7,4% mehr als im Vorjahr. Damit stieg der Anteil der Erneuerbare Energien am Strommix auf 59,6% [Vorjahr 49,2%] (vgl. https://strom-report.com/strommix/).
Der Ausbau erneuerbarer Energien ist das Kernelement des Klimaschutzes. Er muss also weiterhin deutlich beschleunigt werden, doch wir sehen auch: Es tut sich etwas.
Um die Energiewende umzusetzen, können und müssen wir sie selbst gestalten.
In meiner täglichen Arbeit setze ich mich für die dafür notwendigen Rahmenbedingungen und die rasche Umsetzung wirksamer Maßnahmen ein.
Mit besten Grüßen
Lisa Badum