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Konstantin von Notz
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Christoph G. •

Wieso werden junge und gesunde Menschen zur Impfung genötigt (2G), während die Alten (+60), die es wirklich brauchen, Schlange stehen müssen, weil nicht überall Stoff da ist?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr G.,

haben Sie besten Dank für Ihre Frage und Ihr Interesse an meiner Arbeit. Über beides habe ich mich sehr gefreut. Für das neue Jahr wünsche ich Ihnen an dieser Stelle noch alles Gute!

Auch nach fast zwei Jahren stellt die Corona-Pandemie unser Land und die ganze Welt noch immer vor extrem große Herausforderungen. Impfen ist, darauf weisen die Epidemiologinnen und Epidemiologen mit großer Einigkeit hin, weiterhin das beste aller uns zur Verfügung stehenden Instrumente, um der Pandemie mittelfristig Einhalt zu gebieten. Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich, sondern auch andere.

Die bislang erreichten Impfquoten reichen nicht aus. Das zeigen die durchaus dramatischen Infektionszahlen und die gerade wieder sehr angespannte Lage auf den Intensivstationen. Die übergroße Mehrheit der Menschen geht verantwortungsbewusst mit der eigenen Gesundheit um und verhält sich solidarisch gegenüber anderen. Aber ein knappes Drittel der Menschen in unserem Land ist noch nicht vollständig geschützt, weil sie sich nicht impfen lassen können oder wollen. 

Als Gesellschaft stehen wir vor der wichtigen Aufgabe, die derzeitige Krise zu meistern und den sozialen Zusammenhalt zu bewahren. Deswegen erachte ich es als sehr wichtig, dass wir miteinander im Dialog bleiben – auch, wenn man nicht immer der gleichen Meinung ist. Dieser Pandemie werden wir nur gemeinsam als Gesellschaft Einhalt gebieten können.

Es kommt jetzt darauf an, dass alle impfwilligen Menschen - von Jung bis Alt – möglichst rasch und niedrigschwellig eine Impfung erhalten. Vor diesem Hintergrund halte ich es für richtig, dass derzeit alles versucht wird, das Impfen insgesamt zu beschleunigen. Deutschland legt beim Boostern derzeit ein hohes Tempo an den Tag. Durch diesen Ansatz gelang es, das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende zu erreichen. Um weiterhin möglichst viele Impfungen in allen Altersklassen zu ermöglichen, wurden Maßnahmen eingeleitet, um mehr Impfstoff zu beschaffen und die vereinbarten Lieferungen rascher zu erhalten.

Die derzeitige Situation erfordert es, mit zielgerichteten Instrumenten und Maßnahmen gegen die Pandemie anzukämpfen. Dazu gehören beispielsweise 3G-Regelungen am Arbeitsplatz, eine Home Office-Pflicht sofern keine zwingenden betriebsbedingten Gründe entgegenstehen, und 3G im Nah- und Fernverkehr, aber auch ein striktes Testregime für Alten- und Pflegeheime.

Die Länder können die Schutzmaßnahmen weiterführen, die erforderlich sind. Dazu gehören beispielsweise die Maskenpflicht, Abstandsgebote im öffentlichen Raum, Kontaktbeschränkungen, aber auch Regelungen wie 2G und 2G+, die den Zutritt zu Restaurants, Kinos oder Clubs nur für Geimpfte oder Genesene ermöglichen. In dieser und der kommenden Woche werden Bund und Länder gemeinsam schauen, wo konkreter Nachjustierungsbedarf besteht. 

Mit besten Grüßen nach Kaiserslautern!

Konstantin v. Notz

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