Wie beurteilen Sie bei Corona die Leistung von Wissenschaftler, die u.a. über Fördergelder in/direkt vom Staat abhängig sind und offensichtlich Unterlassungsfehler machen (Interessenskonflikte?) ?
Exemplarisch
Wieler, Cichutek: weisungsgebunden an Lauterbach (BMG)
Krömer, Drosten, Sander, Angestellte der Charite, die von einer 160 Mill € Zahlung der Regierung profitierte (ohne Ausschreibung, was d Vizepräsid. des Dt. Hochschulverb. Pfeilschifter beklagte tinyurl.com/fxzm8 )
Unterlassung/Denkfehler
Eine Leitvariable bei der Analyse der Pandemiedynamik ist weiterhin die Inzidenz, die aber ohne Bezugnahme zur Testanzahl ("Positivquote", nur 1x die Woche bundesweit ermittelt) nur wenig Aussagekraft hat
Von Modellierungen des RKI (01/2020, Heiden und Buchholz) welche u.a. Kreuzimmunitäten gegen bereits endemische beta-Coronaviren berücksichtigten (was die Situation entspannen würde), hörte man nichts mehr, auch nicht von 05/20 ausgeschriebenen Querschnittstudien in der Bevölkerung.
Mögliche Folgen der neuen Impfstoffplattformen werden negiert, ohne die molekularbiologsichen Besonderheiten langfristig in Betracht zu ziehen, Quelle zB tinyurl.com/unterschied4
Wie beurteilen Sie dies?
Sehr geehrte Frau L.,
vielen Dank für Ihre Frage und ihr damit verbundenes Interesse an meiner Arbeit. Über beides habe ich mich sehr gefreut.
Lassen Sie mich einmal grundsätzlich vorausschicken: Wissenschaft, Forschung und Innovation sind die Grundlage jeglichen Fortschritts. Ganz allgemein wollen wir Grünen diesen Fortschritt sozial, digital und nachhaltig gestalten. Hierbei erkennen wir die ganz zentrale Bedeutung der Wissenschaftsfreiheit für unsere demokratische Gesellschaft an und verteidigen diese, wo immer es notwendig ist. So wollen wir beispielsweise gemeinsam mit den Wissenschaftsorganisationen Strategien gegen menschenfeindliche, diskriminierende und verschwörungsideologische Anfeindungen gegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln, die gerade in der Covid19-Pandemie immer wieder zu beobachten waren und sind.
Wir wollen Verantwortung übernehmen, Deutschland als Wissensgesellschaft voranzubringen, beste Bedingungen für Forschung und Innovation zu schaffen und die Vielfalt des Wissenschaftssystems zu stärken, auch durch eine auskömmliche Finanzierung.
Mit Bezug auf die Corona-Pandemie würdigen wir, dass die Wissenschaft Herausragendes geleistet hat: Innerhalb weniger Monate nach Ausbruch der Pandemie waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Lage, gleich mehrere wirksame Impfstoffe zu entwickeln. Der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis spricht weiterhin sehr klar für die sehr gut überprüfte Sicherheit des Impfstoffs. Nachdem weltweit mittlerweile über 11 Milliarden Dosen verimpft worden sind, gehen alle seriösen Einschätzungen klar in diese Richtung. Epidemiologinnen und Epidemiologen weisen noch immer mit großer Einigkeit darauf hin, dass Impfen das Beste der derzeit zur Verfügung stehenden Instrumente ist, um der Pandemie endgültig Einhalt zu gebieten.
Meine Kolleginnen und Kollegen aus der grünen Bundestagsfraktion und mir ist es seit Beginn der Pandemie ein wichtiges Anliegen, unsere Haltung zur Corona-Politik besonders eng mit Expertinnen und Experten aller Fachrichtung rückzukoppeln und unsere Politik stets an der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnislage zu messen und auszurichten. Wiederholt haben wir auch entsprechende parlamentarische Initiativen in das Parlament eingebracht.
Beste Grüße in´s schöne Heidelberg!
Konstantin v. Notz