Frage an Konstantin von Notz von Volker L. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Guten Tag
vor der Frage die (notwendige) Einleitung zur Frage :
über die Internet Seite der Agentur für Arbeit ( http://www.arbeitsagentur.de/nn_25354/zentraler-Content/A06-Schaffung/A065-Existenzgruender/Allgemein/Selbstaendigkeit-Beratung.html ) wird auf eine Beratung für Arbeitslose hingewiesen die den Sprung in die Selbständigkeit ermöglichen soll. Hier wird auch auf eine Beratungssoftware (über den Link des BMWi https://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Mittelstand/existenzgruendung.html )verwiesen.
Über diesen kommt man zur folgenden Seite https://www.softwarepaket.de/10/download/626,256,0,1,0.html
Hier steht dann das Softwarepaket zum herunterladen bereit - wohlgemerkt für Arbeitslose.
Statt aber hier eine Plattformunabhängige Software anzubieten wird hier Windows Vista (kaum verbreitet) oder Windows 7 oder für Mac OS angeboten.
Alle samt hochpreisige Software - als Voraussetzung.
Diese Software ist nur ein Frage und Antwort Spiel, dass durchaus mit Java als Webangebot umgesetzt werden könnte.
Und nun - nach dieser sehr langen Einleitung - die Frage :
Warum werden Steuermittel dafür verwendet, um Bürger die Hilfe benötigen und bestimmt kein Geld zuviel haben, dazu zu bringen, teure Software zu kaufen (Windows 7, Vista oder MAC OS) ?
Sehr geehrter Herr Langwald,
haben Sie vielen Dank für Ihre Frage zu einem wichtigen Thema, das auch mir sehr am Herzen liegt. In der Tat ist nicht einzusehen, warum man für die mit Steuermitteln finanzierten Serviceangebote des Wirtschaftsministeriums proprietäre Software erwerben muss.
Dies gilt insbesondere für die Situation einer Unternehmensgründung aus der Arbeitslosigkeit hinaus. Idealerweise sind die dafür aufbereiteten Informationen über das World Wide Web plattformneutral und realisiert mithilfe offener Standards wie HTML5 übermittelbar. Wenn man doch auf Desktop-Programme zurückgreift, gehören auch die geläufigsten Distributionen freier Betriebssystemsoftware wie Linux in das Angebotsportfolio öffentlicher Stellen.
Leider fördert die schwarz-gelbe Bundesregierung trotz anderweitiger Ankündigungen den Einsatz von Open-Source-Software überhaupt nicht. Im Gegenteil wird hiervon, wie man am Beispiel des Auswärtigen Amtes sehen konnte, abgerückt und eine einseitige Kehrtwende in Richtung proprietärer Microsoft-Systeme vollzogen. Dieses Vorgehen, das ich an mehreren Stellen bereits kritisiert habe, ist meiner Meinung nach nicht im Sinne der Bürgerinnen und Bürger.
Wegen dieser Vernachlässigung freier und offener Software durch die schwarz-gelbe Koalition stehen wir in engem Austausch mit digitalen Bürgerrechtsorganisationen wie der Free Software Foundation und werden die Bundesregierung auch weiterhin an ihre Bringschuld in diesem Bereich erinnern.
Ihren Hinweis, für den ich mich an dieser Stelle herzlich bedanke, nehmen wir dabei gerne mit auf.
Mit den besten Wünschen und herzlichen Grüßen nach Düren,
Ihr Konstantin v. Notz