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Karoline Otte
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Torsten S. •

Womit heizen wir wenn Gas und Kohle weg ist.

Hallo,
Ihre Antwort ist typisch Politiker, viel schreiben aber nichts beantworten.
Also noch mal meine Frage und zwar solange bis ich eine Vernünftige Antwort von Ihnen bekomme.
Womit heizen wir wenn Gas und Kohle nicht mehr als Energieträger da sind, weil Sie das als Grüne so wollen.
Mit französischen Atomstrom oder…….
Ich bin Mieter in einem Mehrfamilienhaus.
Mit freundlichen Grüßen T. S.
Bitte

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Lieber Herr S.,

bitte entschuldigen Sie meine verspätete Antwort. Zunächst einmal werden Gas und Kohle noch bis etwa 2038 grundsätzlich zur Verfügung stehen. Unser Ziel ist es aber, die fossilen Energieträger schon früher durch Wind und Solar im Stromsektor zu ersetzen. Gas aus Russland wird schrittweise ersetzt durch LNG und Wasserstoff, sowohl aus heimischer Produktion als auch durch Importe, aber nur um Spitzenlasten und den Bedarf der Industrie abzudecken (Beispiele sind Hamburg, Zerbst u.a.). Auch einige große Gaskraftwerke könnten perspektivisch Wasserstoff nutzen. Allerdings ist hierfür noch ein erheblich größerer Ausbau von Wasserstoffkapazitäten notwendig und die benötigte Strommenge zur Herstellung des Wasserstoffs, stellt uns auch vor Herausforderungen. Hier ein ehrlicher Diskurs wichtig, damit Stadtwerke nicht in ihrer Planung auf Wasserstoffkapazitäten setzen, die wir nicht erreichen können. 
Die Dekarbonisierung der Wärmenetze wollen wir durch Ausbau der Fernwärme, sowie durch die Nutzung des Potenzials Wärmepumpe, Effizienzsteigerungen bei Gebäuden, Nutzung von Prozess- und Abwärme, und in begrenztem Umfang von Biomasse erreichen. Beispiele dafür finden sich in Rostock, Henningsdorf, Lörrach, Leipzig. Sehr große Potenziale liegen in der Geothermie sowohl im Grundwasser als auch im Tiefenwasser (u.a. München) was durch Wärmepumpen genutzt werden kann, auch bei Oberflächengewässern ist diese im Winter möglich. In großem Umfang werden wir vor allem Luftwärmepumpen benötigen, schon in den nächsten 10 Jahren etwa 10 Mio. So könnte schon Mitte der 2030er Jahre nur noch ein kleiner Gebäudebestand verbleiben der fossil geheizt werden muss. Wir sind dazu in engem Kontakt mit den Energieversorgern und Stadtwerken wie Sie der jüngsten Pressemitteilung der Thüga entnehmen können (https://www.thuega.de/energieblog/zu-gast-bei-thuga-in-berlin-parlamentarier-diskutieren-kommunale-energiewende/).

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