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Karoline Otte
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martin M. •

Wie ist Ihre Haltung zur Jagd?

Als aktiver Jäger, sehe ich mich selbst auch als Naturschützer. Die Jägerschaften informieren schon seit Jahren die Öffentlichkeit vor den Gefahren von Monokulturen und des Klimawandels für die heimischen Flurflächen und Wälder und leisten darüber hinaus einen großen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Mein Eindruck ist, dass die Grünen diese Leistungen nicht anerkennen, die Jagd größtenteils ächten und am liebsten verbieten würden - oder zumindest stark einschränken.
Sie globale Klimakrise zu entschärfen, ist für mich die Schlüsselfrage der kommenden Jahrzehnte.
Da sehe ich auf deutscher Ebene im grünen Wahlprogramm die besten Ansätze (wobei diese m.E. auch nicht weitreichend genug sind).
Die Aufgabe kann nur gelingen, wenn ein Austausch zwischen allen gesellschaftlichen Gruppen stattfindet. Bevor ich also 2x Grün ankreuze bei der nächsten BTW, würde mich interessieren, ob die Kandidatin eine ist, die Brücken baut zwischen "verfeindeten" Lagern, um das Problem gemeinsam zu lösen.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Jäger:innen sind wichtige Partner:innen für den Umwelt- und Naturschutz, diese Haltung möchte ich ganz unbedingt unterstreichen. Mir ist wichtig, dass wir zwischen Naturschutzverbänden und Jäger:innen vermittelnd tätig werden und für gegenseitige Anerkennung der Expertise werben. Aus meiner kommunalpolitischen Erfahrung heraus, kann ich sagen, dass immer dann Konflikte zwischen Jäger:innen und Naturschutzverbänden/-initiativen entstehen, wenn nicht miteinander gesprochen wird. In der Regel treffen legitime Interessen aufeinander und im Gespräch kann ein guter Kompromiss gefunden werden. Jäger:innen können nicht jede von Jagdaktivitäten betroffene Art auf dem Schirm haben und hier ist es wichtig, dass Naturschützer:innen sich einschalten. Dafür haben Jäger:innen häufig einen besseren Überblick über die Gesamtdynamik der Lebensräume und vorhandenen Arten vor Ort und denken über Schutzgebietsgrenzen hinweg. 

Meiner Einschätzung nach sind die Positionierungen der GRÜNEN zum Thema Jagd noch sehr stark von einer Individuenschutz-Perspektive geprägt. Dies ist nicht bei jeder Tierart sinnvoll und am Ende muss Populationsschutz, der bei einigen Tierarten selbstverständlich auch Individuenschutz voraussetzt, das entscheidende Ziel sein. 

 

 

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