Sehr geehrte Frau Otte, werden Sie dem Antrag 20/4886 der CDU/CSU Fraktion zum Thema ME/CFS zustimmen?

Sehr geehrter Dennis S.,

vielen Dank für Ihre Frage! Sie können sich gewiss sein, dass meine Fraktion die Thematik auf dem Schirm hat und dazu arbeitet bzw. schon Maßnahmen auf den Weg gebracht hat. So wurden beispielsweise Haushaltsmittel in Höhe von 16,5 Millionen Euro für 2022 und 2023 bewilligt und werden bereits in der Forschung eingesetzt, z. B. im Rahmen einer klinischen Studie an der Charité Berlin, in der aktuell die Wirksamkeit von drei Gruppen von bereits bekannten Medikamenten für die Behandlung von Patient*innen mit Long-Covid und Chronischem Fatigue Syndrom erforscht wird.

Außerdem wollen wir als Koalitionsfraktionen die Versorgungssituationen durch Spezialamabulanzen verbessern, damit mehr Menschen schnelle Diagnosen bekommen und dann adäquat behandelt werden können. Dazu wurde der Gemeinsame Bundesausschuss, der die inhaltlichen Vorgaben der gesundheitlichen Versorgung macht, per Gesetz beauftragt. Er soll bis Ende diesen Jahres für die interdisziplinäre und standardisierte Diagnostik von Long-Covid und ähnliche Krankheitsbildern wie etwa ME/CFS eine Richtlinie erarbeiten. Gleichzeitig wird dadurch festgelegt, wie den Versicherten ein zeitnaher Zugang zu einem multimodalen Therapieangebot gesichert werden kann.

Außerdem arbeiten meine Kolleg*innen aus den Ampelfraktionen im Gesundheitsausschuss weiter zu diesem Thema und werden beizeiten diesbezüglich Anträge in den Bundestag einbringen. Daher werde ich dem Antrag der CDU-Fraktion in dieser Woche nicht zustimmen.