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Josephine Ortleb
SPD
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Frage von Susanne N. •

Werden Sie für die Impfpflicht stimmen?

Kennen Sie das Dokument: 5.3.6 postmarketing experience.pdf ? ( https://phmpt.org/pfizers-documents/ ) Es listet die bei Pfizer schon im Februar 2021 bekannten Impfnebenwirkungen auf . Sind Sie angesichts dieser Nebenwirkungen für eine Impfpflicht? Befürworten Sie, dass Ihre Familie, Ihre Freunde, Ihre Nachbarn und Ihre eigenen Kinder – sofern Sie welche haben – durch ein Gesetz dazu verpflichtet werden, sich einen der gentechnisch hergestellten Corona-Impfstoffe spritzen zu lassen? Und welche Verantwortung sind Sie persönlich bereit zu übernehmen, wenn sich langfristig doch unerwartete schwerwiegende Nebenwirkungen erkennen lassen sollten?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Susanne N.,

die Bekämpfung der Pandemie ist für uns alle ein wichtiges Thema, weshalb ich zu Ihrem Anliegen gerne Stellung beziehen möchte. Ich verstehe Ihre Sorgen und Ängste bezüglich einer Impfpflicht und auch den massiven Einschnitt in Ihre persönlichen Rechte. Trotzdem halte ich zum jetzigen Zeitpunkt eine allgemeine Impfpflicht für eine denkbare Möglichkeit, um den Ausnahmezustand zu beenden.

Mir sind die in dem Dokument beschriebenen Nebenwirkungen bekannt. An dieser Stelle möchte ich Sie darauf hinweisen, dass eine überwältigende Mehrheit dieser Nebenwirkungen sich auf unbedenkliche und auch bei anderen Impfstoffen auftretende Begleiterscheinungen belaufen. So waren die häufigsten Nebenwirkungen Müdigkeit, Muskelkater, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schmerzen in der Einstichstelle. Diese Daten sind auch deckungsgleich mit den Erkenntnissen vom Paul-Ehrlich Institute.

In der Studie werden auch Nebenwirkungen mit schwerem Verlauf beschrieben, auch dieses Risiko ist mir bekannt. In Relation zu der Anzahl an Impfungen und allgemein aufgetretenen Nebenwirkungen ist das Risiko hierfür allerdings sehr gering. Nur ein sehr kleiner Prozentsatz erleidet diese Nebenwirkungen, wovon sich viele auch wieder erholen können. Das Paul-Ehrlich Institute hat Stand Februar 2022 auf 1000 Impfungen 0,2 Meldungen mit Verdacht auf schwerwiegende Nebenwirkungen erhalten. Die Zahlen für Todesfälle, die in Verdacht mit der Impfung stehen, sind nochmal um Einhundertstel geringer. Die Allermeisten hiervon haben bereits vorher schon unter Vorerkrankungen gelitten.

Es wichtig, dass wir diese Zahlen im Vergleich mit einer möglichen Corona-Infektion mit schwerem Verlauf sehen. Die Impfung senkt das Risiko eines schweren Verlaufs um 90 Prozent. Zusätzlich lässt sich festhalten, dass eine Impfung ein sehr viel kleineres Gesundheitsrisiko als eine Corona Infektion mit schwerem Verlauf darstellt.

Als Mutter eines Frühchens, das liebevoll vier Monate auf der Kinderintensivstation gepflegt wurde, ist es für mich besonders wichtig, dass wir eine gute Gesundheitsversorgung gewährleisten können. Wenn die Krankenhäuser mit Coronakranken volllaufen, können wir das nicht mehr. Hier hilft die Impfung und deswegen bin ich nach wie vor für die Einführung einer Impfpflicht.

Ich bin enttäuscht, dass wir im Bundestag keine Mehrheit für dieses Vorhaben gefunden haben. Dieses Ergebnis stößt Millionen vor den Kopf. Alle, die seit zwei Jahren mit Einschränkungen leben, Belastungen ertragen, junge Menschen, die auf ihr Leben verzichtet haben, Ältere, die jeden Tag gefährdet sind. Uns als Gesellschaft hätten wir vor erneuten Einschränkungen und das Gesundheitssystems vor Überlastung schützen können.

Ich hatte mich der Gruppe von Abgeordneten angeschlossen, die für eine Impfpflicht ab 18 geworben hat. Auch in den Abstimmungen bin ich dieser Gruppe gefolgt. Im Vorfeld der Abstimmung sind Kompromisse verhandelt worden. Unser Ziel war es, in einem demokratischen Verfahren eine Mehrheit zu organisieren. Damit hätten wir für besonders gefährdete Personen die Impfnachweispflicht ab 1. Oktober, eine Nachweispflicht etwa einer Beratung für alle zwischen 18 und 59, eine regelmäßige Evaluierung und erneute Beratungen im Herbst einführen können. Das wäre verantwortliches Handeln gewesen.

Wir wollen alle, dass die Pandemie wirklich endet und wir nicht wieder mit überfüllten Krankenhäusern und geschlossenen Restaurants, Clubs und Geschäften da stehen. Das wird jetzt nicht leichter. Es bleibt bei einem Appell an die Minderheit, die sich nicht impfen lässt, aber relevant für das Ende der Pandemie ist. Es ist unser Appell an diejenigen, die auf Kosten von Millionen eine Impfung verweigern.

Mit freundlichen Grüßen

Josephine Ortleb

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