(...) Ihr Vergleich mit Jagd- und Schützenvereinen ist aus meiner Sicht nicht zutreffend. Gerade dort wird der verantwortungsvolle Umgang mit Waffen gelehrt und gepflegt, das exakte Gegenteil zum blutrünstigen Niedermetzeln auf den Computerbildschirmen. (...)
(...) Mit den Folgen ist die Polizei täglich konfrontiert. Die Wissenschaft hat längst nachgewiesen, dass das aktive Ausüben von Gewalt bei Computerspielen um ein Vielfaches schädlichere Auswirkungen hat als das bloß passive Konsumieren von Filmen oder Büchern. (...)
(...) Sie finden unter meinen Antworten auch genügend Hinweise auf wissenschaftliche Studien; die schädlichen Auswirkungen der Beschäftigung mit extremster Brutalität am Computer dürften in der seriösen wissenschaftlichen Forschung kaum noch umstritten sein. Ich kann an Sie als junger Vater nur appellieren, ihre Erziehungsaufgabe ernst zu nehmen und ihren Sohn, wenn er in das entsprechende Alter kommt, von der Beschäftigung mit derartigen Machwerken abzuhalten. (...)
(...) Ich kann nur hoffen, dass Sie die Beschäftigung mit Killerspielen nicht mit "Räuber und Gendarm"-Spielen von Kindern auf eine Stufe stellen wollen. Bei Killerspielen geht es um extremste Brutalität in mittlerweile fotorealistischer Darstellung, in die die Spieler als Akteure häufig täglich stundenlang eintauchen mit den in der Wissenschaft beschriebenen Folgen. Hier muss der Staat klare Grenzen setzen, auch mit den Mitteln des Strafrechts. (...)
(...) Es ist vielmehr das Ziel von Integration, dass wir als Gesellschaft lernen, respektvoll miteinander und auch mit kulturellen oder religiösen Unterschieden umzugehen. Unterricht in getrennten Schulen für türkische Schülerinnen und Schüler einerseits und alle anderen Schülerinnen und Schüler andererseits - das wäre das Gegenteil. Getrennter Unterricht liefe auf die Schaffung getrennter Lebenswelten hinaus, wie wir sie in Deutschland im Interesse eines guten Miteinanders ablehnen. (...)