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Jan-Marco Luczak
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Frage von Carsten G. •

Frage an Jan-Marco Luczak von Carsten G. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

Sehr geehrter Herr Dr. Luczak,
ich möchte gerne von Ihnen wissen, warum Sie einerseits für die Erhaltung des Tempelhofer Feldes sind und andererseits für mehr sozialen Wohnungsbau, der ja auf dem Tempelhofer Feld in einer nicht unerheblichen Größenordnung möglich wäre. So viele Flächen, die für sozialen Wohnungsbau geeignet wären, haben wir doch nicht in Berlin. Hier sehe ich einen Widerspruch in ihren Aussagen. Ich bitte um Aufklärung dieses Widerspruchs.
Generell sollten auch in der Bodenpolitik des Senats andere Wege gegangen werden, um auch Privatiniativen die Möglichkeit zu geben, günstigen Wohnraum zu bauen, Stichwort: Erbpacht. Wie stehen Sie dazu?

Mit freundlichen Grüßen
Prof.Carsten Gerhards

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Sehr geehrter Herr Gerhards,

Ich trete in der Tat dafür ein, die Tempelhofer Freiheit als Park zu erhalten. Das Tempelhofer Feld erfüllt eine sehr wichtige klimatische Funktion für den gesamten Süden Berlins. Angesichts des Klimawandels ist diese Abkühlungsfunktion zukünftig noch wichtiger. Diese darf durch eine Bebauung nicht gestört werden. Überdies würde Tempelhofer Freiheit von den Berlinerinnen und Berlinern ganz wunderbar so angenommen wie sie derzeit ist: als große Grünfläche.

Einer (Wohn-) Bebauung stehe ich daher grundsätzlich zurückhaltend gegenüber. Angesichts der in Berlin bestehenden Wohnungsknappheit mag es sein, dass in der Zukunft der Neubau von Wohnungen auf dem Tempelhofer Feld notwendig ist. In meinem Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg gibt es allerdings Potenzial für Wohnungsneubau in der Größenordnung von 5000 bis 6000 Wohnungen, die sich außerhalb des Tempelhofer Feldes befinden. Ich bin der Auffassung, dass wir diese Potenziale zuerst heben sollten, bevor wir auf dem Tempelhofer Feld bauen. Dies möchte ich nicht nur, weil ich die Tempelhofer Freiheit als Park erhalten möchte, sondern auch deswegen, weil es vor allen Dingen an bezahlbarem Wohnraum mangelt. Das Tempelhofer Feld ist bislang allerdings in keiner Weise erschlossen: es gibt keine Straßen, es fehlen Stromleitungen, Gasleitungen und vieles mehr. Diese Erschließungskosten sind natürlich zu berücksichtigen, wenn man neue Wohnungen baut. Im Klartext heißt das, dass Wohnungsneubau auf dem Tempelhofer Feld recht teuer werden würde. Bezahlbarer Wohnraum kann daher dort eher nicht entstehen. Auch deswegen glaube ich, dass wir zuerst andere Potenziale an bereits erschlossenen Standorten heben sollten.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit meiner Antwort deutlich machen, dass mein Eintreten für mehr bezahlbaren Wohnraum UND für den Erhalt des Tempelhofer Feldes kein Widerspruch ist.

Mit freundlichen Grüßen
Jan-Marco Luczak

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