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Hermann Kues
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Frage von Helmut S. •

Frage an Hermann Kues von Helmut S. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrter Herr Kues,

die Öffnung der Grenzen gen Osten und der Zerfall der Sowjetunion verlangt dem deutschen Staat und seinen Bürgern sehr viel ab.
Wie lange wollen wir noch mehr Ausländer aus diesen Staaten in unser Land einreisen und hier leben lassen?

Ich habe ( - aus der Presse - ) den Eindruck, dass sich unser Staat mehr Sorgen um die Belange der Bürger dieser Länder macht als sich um die Lösung unserer wichtigsten Probleme zu bemühen.
- Arbeitslosigkeit - "nur noch" 4 Mio AL sind 3,9 Mio zuviel
- Staatsfinanzierung - Die öffentlichen Kassen sind leer
- Verschuldung - Vergleichbar mit einem Unternehmen ist unser Staat Pleite / Überschuldung

Meine Stichworte
- Integrationsprozeß auf allen Ebenen
- Kindergärten / Schulen / Betriebe
- Zunehmende Kriminalität
- Das modernste Gefängnis in Nieders. hat bereits einen extrem hohen Anteil ausl. Insassen aus diesen Ländern - Presse-
- Soziale Gemeinschaften
- Die Menschen lassen sich schon aufgrund der fehlenden Einstellung, unzureichender Beherrschung der Basis unserer deutschen Sprache sehr schlecht in die Gemeinschaft einbe- ziehen. Sie bieten sich indirekt als "Billigkräfte" an und unterlaufen den sozialen Prozeß der wirtschaftlichen Chancen für deutsche Arbeitssuchende.

Es kann und darf nicht das Bild unseres Europas sein.

Mit dem aktuellen Thema des Bleibrechts haben wir uns ein weiteres Eigentor geschossen. Damit bleiben weitere hundertausende Ausländer in unserem Staat und belasten unsere sozialen Systeme.

Wir beschäftigen uns intensivst mit Asylanten. Die fragwürdigsten Begründungen veranlassen uns diese Menschen bei uns zu belassen. Organisierte betrügerische Ausländer belasten unsere sozialen Kassen .

Wann machen wir endlich Schluß mit dieser Entwicklung ?

Mit freundlichem Gruß
Helmut Stockhausen

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Stockhausen,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Wenn ich Sie richtig verstanden habe, kritisieren Sie, dass die Politik sich zu sehr dem Thema Integration und der Situation der ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern widmet, während sie sich gleichzeitig zu wenig um die Lösung der wichtigsten Probleme unseres Landes, wie Arbeitslosigkeit oder Staatsverschuldung, bemüht.

Meiner Meinung nach ist auch das Thema Integration ein sehr wichtiges Themenfeld. Die Politik verfolgt hier eine nüchterne und realitätsnahe, aber trotzdem differenzierte Sichtweise. Wir wissen, dass der größte Teil der 7,3 Millionen Ausländer in Deutschland dauerhaft in unserer Gesellschaft leben will. Und wir müssen uns der Tatsache stellen, dass sich das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen alles andere als stets harmonisch und konfliktfrei gestaltet. Hilferufe, wie kürzlich aus Berliner Hauptschulen, sind ernst zu nehmen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat deshalb am 14.Juli 2006 einen nationalen Integrationsgipfel ins Leben gerufen, auf der sich zum ersten Mal eine deutsche Regierung mit Vertretern von Migrantenverbänden zusammengesetzt hat, um über Integration zu sprechen.

Mir persönlich ist Integrationspolitik als Gesellschaftsthema, also die Frage, wie wir gesellschaftlichen Zusammenhalt in Zukunft organisieren wollen, sehr wichtig. Denn Integration eröffnet Bildungsmöglichkeiten (vor allem für jüngere Menschen in Kindergärten, Schulen, etc.) und verbessert die Chancen auf den Arbeitsmarkt. Eine erfolgreiche Integration ist somit auch an den Arbeitslosenzahlen ablesbar. Eine solche Entwicklung ist schließlich auch positiv für unsere Sozialkassen, und sie senkt letztlich auch die Staatsverschuldung.

Gestatten Sie mir noch eine weitere Anmerkung. Ich persönlich versuche mich dem Thema Integration mit Sensibilität und Differenzierung zu nähern. So sind zum Beispiel Immigranten aus Russland in den meisten Fällen keine Ausländer, sondern sie besitzen als Russlanddeutsche die deutsche Staatsbürgerschaft. Man muss größten Respekt haben, wie der Großteil dieser Bevölkerungsgruppe mit der Umstellung in Deutschland zurecht gekommen ist. Viele emsländische und grafschafter Unternehmer sagen mir, dass ihre Arbeitnehmer mit einem russlanddeutschen Hintergrund mit ihre fleißigsten Mitarbeiter sind. Mit ihren kulturellen Traditionen stellen die Russlanddeutschen eine Bereicherung für unsere Gesellschaft dar. Probleme gibt es hingegen mit der Gruppe der zuletzt Nachgezogenen, die öfters der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Hier sind sicherlich noch viele Problemfelder vorhanden.

Ich würde niemals verallgemeinern, dass ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger oder Menschen, die aus vielfältigen Gründen, oft durch Krieg, Vertreibung oder Bedrohung, Asyl in unserem Land beantragt haben, unser System betrügen wollen. Sicherlich existiert eine kleine Gruppe mit solchen Absichten und zweifellos muss darüber auch geredet werden. Doch es ist irreführend und falsch, von Einzelpersonen oder kleine Gruppe auf eine ganze Bevölkerungsgruppe zu schließen.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Hermann Kues