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Heike Baehrens
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Frage von Oliver D. •

Psychische Erkrankungen - was gedenkt die Regierung gegen die neue Volkskrankheit Depression und psychische Erkrankungen vorzugehen.

Sehr geehrte Frau Behrens,

was gedenkt die Regierung gegen die neue Volkskrankheit Depression und psychische Erkrankungen vorzugehen. Bei uns im Kreis fehlen Fachärzte und Plätze in Tageskliniken und stationären Kliniken. Die Wartezeit kann locker 6 Monate und mehr dauern. Dazu kommt das immer mehr auf Kosten der Patienten eingespart wird. Rein Ökonomisch gesehen wäre es für die Gesellschaft und die Wirtschaft besser, wenn Erkrankte schnell wieder arbeiten gehen können. Leider kenne ich durch unsere Selbsthilfegruppe genug Menschen die schon seit Jahren nicht mehr arbeiten können.

MfG

O.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr D.,

vielen Dank für Ihre Nachfrage zum Thema Versorgung von Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen. Ihre Sorge über eine unzureichende Versorgung kann ich sehr gut nachvollziehen. Betroffene finden nicht nur bei Ihnen im Kreis, sondern vielerorts nur schwer die nötig gebrauchte Unterstützung und müssen oft lange auf einen Behandlungsplatz warten. 

Aus diesem Grund hatten wir uns als Ampelkoalition in dieser Legislaturperiode einiges vorgenommen, um die psychische Gesundheit zu stärken und die psychotherapeutische Versorgung zu verbessern. Und von unseren Vorhaben wurde wichtige Maßnahmen auf den Weg gebracht: Beispielsweise die Einsetzung von Mental Health Coaches an Schulen, eine Stärkung der Suchtberatung im Zuge der Cannabisentkriminalisierung sowie die Suizidpräventionsstrategie, mit vielen Umsetzungsplänen für zielgenauere Hilfen und Präventionsmaßnahmen.

Aufgrund des vorzeitigen Endes der Ampel konnten wir leider weitere wichtige Anliegen nicht mehr zum Abschluss bringen. Mit dem Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz, das bereits in erster Lesung im Bundestag beraten wurde, sollten weitreichende Maßnahmen für eine Verbesserung der Versorgung und zur Reduzierung der Wartezeiten auf den Weg gebracht werden. Insbesondere für Kinder und Jugendliche und für Patientinnen und Patienten mit schweren und komplexen Erkrankungen hätten wir so den Zugang zu psychotherapeutischen Angeboten deutlich erleichtert. 

Ich bedaure sehr, dass diese Verbesserungen nicht mehr verabschiedet werden konnten. Dennoch kann ich Ihnen versichern, dass wir uns als SPD-Bundestagsfraktion weiterhin für eine gute flächendeckende psychotherapeutische Versorgung stark machen werden und hoffe sehr, dass die dafür notwendigen Maßnahmen in der nächsten Wahlperiode mit neuen Mehrheitsverhältnissen zeitnah auf den Weg gebracht werden können.

Mit freundlichen Grüßen

Heike Baehrens, MdB

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