Frage an Franziska Brantner von Edgar E. bezüglich Gesundheit
Sehr geehrte Frau Dr. Schlegel,
Ich habe bei meiner Krankenkasse die elektronische Gesundheitskarte abgelehnt. Verbunden damit ist, daß ich auch keine über die Verwaltung hinausgehende Daten in eine für mich nicht kontrollierbare Struktur gespeichert habe möchte. Ich sehe das als Teil meiner Selbstbestimmung an, besonders da es sich hier um sensible Daten dreht.
Die negative Folge davon ist, daß ich nun keinen Nachweis meiner Krankenversicherung beim Arzt vorlegen kann.
Das Verfahren sieht für diese Fälle einen "papiergebundenen Einzelnachweis" vor, der von vielen Krankenkassen mit unterschiedlichen Hürden belegt wird (z.B. muß man vorab den Arztbesuch melden, andere wiederum verlangen die umgekehrte Reihenfolge, man findet vielfach keine Hinweise zu diesen Möglichkeiten, die Gültigkeitsdauer wird begrenzt auf einen Tag usw.).
Krankenkassen und Kassenärztliche Vereinigungen verschärfen die Regeln dazu um Unwillige zu zwingen:
z.B. § 19 Absatz 2 des Bundesmantelvertrags – Ärzte (vom 1.1.2015)
Die Krankenkasse darf einen Anspruchsnachweis nach Satz 1 nur im Ausnahmefall zur Überbrückung von Übergangszeiten bis der Versicherte eine elektronische Gesundheitskarte erhält... ausstellen.
Ich gehöre mit meiner Ablehnung zu den angeblichen 3% der Versicherten die keine eGK besitzen - das ist eine Minderheit. Ich glaube aber, daß viele einfach nur keinen Mut haben sich gegen dieses Kartell zu wehren.
Nur um ein Bild für diesen Eingriff zu geben: Daten haben für mich die gleiche Priorität wie mein Blut beim Blutspenden - ich gebe sie freiwillig oder nicht.
Hat meine Meinung dazu eine Berechtigung? Sollte es hier nicht eine gesetzlich verankerte Freiwilligkeit geben? Zähle ich als Mitglied der Versichertengemeinschaft weniger weil ich dazu eine andere Position beziehe und bin deshalb benachteiligt?
Mit freundlichen Grüßen
Edgar Ernst
Gute Informationen zu diesem Thema finden sich z.B. in der Zeitschrift Chip 01/2016 (Artikel: "Bürger aus Glas")
Sehr geehrter Herr Ernst,
wollten Sie die Frage an Frau Dr. Brantner stellen oder haben Sie die falsche Adresse gewählt?
Freundliche Grüße
Manuela Siebert