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Franziska Brantner
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Frage von Regina F. •

Frage an Franziska Brantner von Regina F. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Brantner,

als ich mit unserem Sohn im letzten Jahr zur Auffrischungsimpfung (Tetanus, Diphterie, Pertussis, Polio) gehen wollte, wurde uns mitgeteilt, der notwendige Impfstoff sei nicht verfügbar, wir sollten uns 2016 wieder melden. Die Situation ist aber unverändert. Was ist denn da los? Warum schaffen es die Pharmahersteller nicht, diesen Impfstoff bereitzustellen? Was ist, wenn Kinder wegen des fehlenden Impfschutzes erkranken? Wer übernimmt dann dafür die Verantwortung? Ich möchte Sie als unseren Bundestagsabgeordneten bitten, diesem Sachverhalt nachzugehen. Vielen Dank!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Forberger,

In der Tat kommt es in Deutschland immer wieder zu Lieferengpässen. Die Situation ist ernst, aber noch keine Katastrophe. Auf Druck unserer grünen Bundestagsfraktion ( http://www.schulz-asche.de/themen/gesundheitswirtschaft/transparenz-ueber-lieferengpaesse-von-medikamenten-und-impfstoffen.html ), die sich dem Thema stets angenommen hat, hat das Paul Ehrlich-Institut auf ihrer Webseite die Möglichkeit eingerichtet sich sowohl über Engpässe als auch über mögliche Alternativen zu informieren: http://www.pei.de/DE/arzneimittel/impfstoff-impfstoffe-fuer-den-menschen/lieferengpaesse/informationen-lieferengpaesse-impfstoffe-node.html . Das ist ein erster, wichtiger Schritt.

Wie Sie da sehen können, wird sich bemüht, für jeden Lieferengpass eine Lösung zu finden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät zu allererst Grundimmunsierungen durchzuführen, Auffrischungen können zur Not vertagt werden. Bei Grundimmunisierungen empfiehlt die STIKO, dass Ärzte mitunter auf ähnliche Impfstoffe anderer Hersteller ausweichen oder eine Mehrfachimpfung anbieten. Die meisten Engpässe sollten bis zum Frühjahr aufgehoben sein. Auch dies können Sie für jeden einzelnen Impfstoff auf der PEI-Website nachlesen.
Weil Impfstoffe biologisch hergestellt werden - zum Beispiel in Hühnereiner oder in Zellkulturen - kann bei einer Produktion häufiger etwas schief gehen, sodass ganze Produktionen ausfallen können. Tatsächlich ist es aber auch so, dass viele Hersteller bisher ihre Produktionskapazitäten an den größeren Bedarf an Impfstoffen noch nicht angepasst haben. Aber selbst wenn Sie das tun, kann, da die Produktion aufwendig sein kann - bis zu ein Jahr kann hierfür ins Land gehen. Hinzu kommt, dass nur noch wenige Hersteller überhaupt Impfstoffe herstellen und der Druck auf die Preisregulierung zu genommen kann. Das darf gewiss kein Dauerzustand sein. Aber wie Sie sehen, sind die Ursachen der Lieferengpässe sehr vielfältig, unterscheiden sich je nach Impfstoff, sodass es einfachere Lösungen nicht gibt. Allerdings sagen wir Grüne: Die Bundesregierung ist gefordert, gemeinsam mit Herstellern und Krankenkassen zügig Maßnahmen festzulegen, damit die Impfstoffversorgung in Deutschland in Zukunft dauerhaft gesichert ist. Wir als Grüne Bundestagsfraktion setzen uns dafür ein, dass sich die Situation dauerhaft verbessert. Wir werden auch in Zukunft uns dafür einsetzen, dass Impfstoffe (vor allem für die Grundimmunisierung) in ausreichender Menge unabhängig vom Versichertenstatus zur Verfügung stehen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und hoffe, dass Ihr Sohn bald die entsprechende Impfung erhalten kann.

Mit freundlichen Grüßen,
Franziska Brantner

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