Daniel Baldy
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SPD
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Frage von Beatrice H. •

Ihre Position zur aktuellen Bildungsdebatte „Zuviel Abi zu wenig Azubis“?

Sehr geehrter Herr Baldy,
in Ihrem Profil betonen Sie das Thema Bildungsgerechtigkeit. Derzeit wird als Ursache für den Fachkräftemangel angeführt, dass es „zu viele“ Gymnasiast*innen und Abiturient*innen gäbe. So auch kürzlich von Ihrem Parteikollegen Hr. Heil. Wie verträgt sich dieser Diskurs aus Ihrer Sicht mit dem Thema Bildungsgerechtigkeit? Sollen Arbeiterkinder von höherer Bildung ausgeschlossen werden, damit sie als künftige Auszubildende und Fachkräfte zur Verfügung stehen?

Daniel Baldy
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau H.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt stellt uns vor große Herausforderungen.
Viele junge Menschen interessieren sich vergleichsweise wenig für berufliche Ausbildungen - das verschärft den Fachkräftemangel.

Klar ist: Wir haben momentan zu wenig Auszubildende.
Allerdings würde ich in diesem Zusammenhang nicht von "zu vielen Abiturient:innen" sprechen. Es steht selbstverständlich jedem zu, seine schulische und berufliche Bildung frei zu wählen.
Eine hohe Zahl an Abiturient:innen sehe ich dabei nicht als Problem. Denn auch Menschen mit Abitur stehen die Türen zu einer beruflichen Ausbildung offen.
Mir ist es ein Anliegen, dass jungen Menschen unterschiedliche Perspektiven für ihren weiteren Bildungsweg aufgezeigt werden. So können sie eine fundierte Entscheidung hinsichtlich Ausbildung und Studium treffen.
Auch unser Arbeitsminister Hubertus Heil wies darauf hin, wie wichtig Angebote zur Berufsorientierung sind.

Wir als Regierungskoalition sind dabei in der Verantwortung, attraktive Rahmenbedingungen für Auszubildende zu schaffen. Das tun wir beispielsweise durch die Berufsausbildungsbeihilfe.

Die SPD-Bundestagsfraktion, wie auch ich ganz persönlich, setzen uns für Chancengleichheit und Bildungsaufstieg ein. Akademische und berufliche Bildung sind für uns gleichwertig.
Das heißt, dass nicht jede und jeder Abitur machen und studieren muss. Aber wer das möchte, soll unabhängig von ihrer oder seiner Herkunft die Möglichkeit dazu haben. Das gleiche gilt umgekehrt auch für Ausbildungen.

Mit freundlichen Grüßen,

Daniel Baldy, MdB

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