Beim Lehrermangel müssen Fakten auf den Tisch. Lehrer, Eltern und Kinder haben das Recht auf Transparenz. Was tun Sie konkret, um die Situation in unserem Wahlkreis zu verbessern?

Sehr geehrter Herr D..,

Vielen Dank für Ihre Frage. Für mich als Lehrer ist der Lehrer:innenmangel ein sehr wichtiges Thema.

In Korrespondenz mit meinen Kolleg:innen m Land Rheinland-Pfalz weiß ich, dass konsequent in die Unterrichtsversorgung investiert wird, so wurden im letzten Jahr knapp 1.550 Lehrkräfte neu eingestellt. Auch im Verlauf des Schuljahres sollen alle Planstellen mit grundständig ausgebildeten Lehrkräften besetzt werden.

Unter anderem durch den Zuzug von Schüler:innen aus anderen Ländern stehen wir jedoch auch in der Besetzung von Stellen und Klassenleitungen vor Herausforderungen. Hier wird stark daran gearbeitet, die vakanten Stellen auf ein Minimum zu reduzieren. Zusätzlich werden rund 750 neue Stellen geschaffen, um den wachsenden Zahlen an Schüler:innen gerecht werden zu können. Um die Stellen in Zukunft zu besetzten, bildet das Land  Rheinland-Pfalz Lehrer:innennachwuchs für alle Schulformen aus. So werden z.B. neue Lehramtstudiengänge in Rheinland-Pfalz etabliert. Insgesamt ist eine Steigerung der Anwärter:innenzahlen für den Studiengang „Lehramt an Grundschulen“ sowie für lehramtsbezogene Masterstudiengänge zu beobachten, was Zuversicht stiftet. Durch den Bau des Gymnasiums in Mombach werden zudem mehr Bildungsangebote geschaffen.

Auf Bundesebene haben wie es uns in der Ampel-Koalition zum Ziel gemacht, ausländische Qualifikationen im Lehramt schneller und leichter anzuerkennen.  Auch bin ich zuversichtlich, dass durch Quereinsteiger:innen vor allem im MINT-Bereich, neue Möglichkeiten entstehen, dem Lehrer:innenmangel entgegenzutreten. Das Unterrichten durch Praktiker:innen kann aus meiner Sicht einen großen Nutzen stiften und Chancen eröffnen. Optimierungsbedarf sehe ich auch aus eigener Erfahrung im Bereich der Ausbildung von Lehrer:innen. Hier muss das Studium praxisnäher werden damit Studierende nicht erst im Referendariat die ersten praktischen Erfahrungen machen.

Mit freundlichen Grüßen,

Daniel Baldy