Was unternehmen Sie persönlich, um die Zustände an unseren Schulen zu verbessern?
Sehr geehrter Herr de Vries,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung auf die Frage „Was tun Sie, um die Situation in unserem Wahlkreis zu verbessern?“ Allerdings fehlt mir die Antwort darauf und eine klare Lösungsorientierung:
1. Sie bestätigen den Handlungsbedarf, sagen aber, das sei Ländersache und dabei bleibt es.
2. Für eine übergreifende Bildungspolitik wollen Sie sich an Vorbildern orientieren, übersehen aber, dass es in keinem der Bundesländer gut läuft.
3. Sie schlagen mehr Anstrengungen der KMK vor und übersehen dabei offensichtlich, dass die Bemühungen der KMK zu nichts führen – nachweislich seit zehn Jahren.
4. Sie wollen mehr Studienplätze schaffen und übersehen die unbesetzte Studienplätze.
5. Sie gehen in keinem Wort auf die Erschöpfung und Unzufriedenheit der Lehrerschaft ein.
Auf die im Blogbeitrag www.das-macht-schule.net/lehrermangel genannten „Forderungen an die Politik“ sind sie gar nicht eingegangen. Vielleicht mögen Sie noch.
Freundliche Grüße
Bernd G.
Lieber Herr G.,
ich habe Ihre Fragen beantwortet, auch wenn die Antworten aus Ihrer Sicht nicht zufriedenstellend sein mögen. Ich teile ja durchaus Ihre Analyse. Das ändert aber nichts daran, dass ich ein Innenpolitiker und kein Bildungspolitiker bin und die verfassungsrechtliche Kompetenz bei den Ländern liegt. Insofern bleibt nur der Weg über eine engere und verbesserte Abstimmung in der KMK und eine Harmonisierung in wichtigen Fragen. Das bekommen wir übrigens auch an anderen Stellen ganz gut hin, wenn ich z.B. an die Kooperation und den Austausch der Verfassungsschutzämter denke im Bereich der Terrorabwehr und Extremismusbekämpfung. Die Situation der Lehrer kenne ich durchaus aus persönlicher Anschauung, da meine Frau Grundschullehrerin ist und ein Großteil des Freundeskreises im Lehrerberuf tätig ist. Bei allen Defiziten, die es gibt, habe ich eine so einseitig negative Wahrnehmung bislang nicht vernommen. Und es gibt ja auch in der bestehenden Struktur durchaus Optimierungsmöglichkeiten, wenn ich an die Maßnahmen in Hamburg denke wie Erhöhung der Eingangsbesoldung, Lehrerarbeitszeitmodell und Klassengröße gestaffelt nach Sozialindex.
Christoph de Vries, MdB
Weitere Fragen an Christoph de Vries
Genau das, was Sie beschreiben, das Schmieden von Allianzen, erzeugt bei den Bürgerinnen und Bürgern eher Unverständnis. Auch mich besorgen die Ergebnisse von AfD und BSW. Um dies wieder zu ändern, braucht es wieder eine Politik für die Mitte der Gesellschaft und eine Politik, die die Wünsche weiter Teile der Bevölkerung nicht weiter ignoriert.
Ein ganz wesentlicher Aspekt, warum ich in der CDU bin, ist dass die CDU die Partei der Familien ist. Zu meinem christlichen Werteverständnis zählt auch der Schutz des ungeborenen Lebens.
Zum jetzigen Zeitpunkt halte ich ein Verbotsverfahren gegen die AfD juristisch in hohem Maße für risikoreich und politisch für kontraproduktiv.
Damit dieser Krieg vorbeigeht, müssen wir die Ukraine bei ihrer Verteidigung auch weiterhin unterstützen. Frieden wird es nur durch Stärke und Abschreckung geben; Schwäche hingegen wird Russland zu weiteren militärischen Aktivitäten einladen.