Die amerikanische Energiebehörde bestätigt den Durchbruch bei der Kernfusion unter Beteiligung englischer und französischer Partner. Warum hat die CDU-Merkel-Regierung d. Atomforschung auf Eis gelegt?
Sehr geehrter Herr de Vries,
heute, 13.12.2022, meldet die amerikanische Energiebehörde den Durchbruch bei der Kernfusion.
Mit dieser Technologie könnte saubere Energie unbegrenzt zur Verfügung stehen.
Neben Forschern aus den USA haben auch internationale Organisationen wie das United Kingdom’s Atomic Weapons Establishment und die French Alternative Energies and Atomic Energy Commission an dem Programm mitgewirkt.
2011 ist Deutschland aus der Atomkraftforschung unter CDU-Führung komplett ausgestiegen.
Wie konnte es soweit kommen, daß eine konservative Partei sich dem Zeitgeist unterwirft, ohne auf den technischen Fortschritt unter deutscher Führerschaft zu bauen?
Mit freundlichen Grüßen
N. R.
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herzlichen Dank für Ihre Anfrage.
Leider muss ich Sie korrigieren. Die Atom-Forschung ist in Deutschland keineswegs untersagt oder auf Eis gelegt worden. Im Gegenteil, Deutschland beteiligt sich an mehreren Atom-Forschungsprogrammen der EU. Die deutsche Fusionsforschung ist seit ihren Anfängen Teil eines europäischen Forschungsverbundes, in dem die Fusionszentren der Europäischen Union und der Schweiz zusammengefasst sind. Er wird von Euratom in Brüssel koordiniert und teilweise finanziert.
Hier die Institute, die an der Forschung beteiligt sind.
· Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Garching und Greifswald
· EUROfusion, (European Consortium for the Development of Fusion Energy), Garching
· Forschungszentrum Jülich, Institut für Plasmaphysik
· Karlsruher Institut für Technologie, Programm Kernfusion
· Universität Stuttgart, Institut für Grenzflächenverfahrenstechnik und Plasmatechnologie
· Universität Augsburg, Institut für Physik, Arbeitsgruppe Experimentelle Plasmaphysik
· Universität Kiel, Institut für experimentelle und angewandte Physik, Abteilung Atom- und Plasmaphysik
· TH Darmstadt, Institut für Angewandte Physik, Arbeitsgruppe Laser- und Plasmaphysik
· Universität Greifswald, Institut für Physik
Ich begrüße es sehr, dass die Bundesregierung die Laufzeitverlängerung der derzeit noch am Netz befindlichen AKWs beschlossen hat. Wir als Union haben hierauf über Monate hingewirkt. In der jetzigen Energiekrise zählt jede Kilowattstunde. Deshalb haben wir uns in einem eigenen Antrag im Deutschen Bundestag für eine Weiternutzung der drei aktiven Kernkraftwerke bis mindestens 31.12.2024 ausgesprochen.
Christoph de Vries, MdB