Frage an Beate Müller-Gemmeke von Hartmut B. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen
Sehr geehrte Frau Müller-Gemmeke,
bedingt durch die derzeitige Diskussion einen neuen McDonalds in Reutlingen (Am Heibrunnen) zu bauen, möchte ich folgende Frage an Sie richten:
Wie Sie sicher wissen, entsteht gerade rund um solche Fast Food Ketten eine unglaubliche Verschmutzung durch das Wegwerfen von Einwegverpackungsmaterial. Ich bin teilweise entsetzt, wie es in der näheren Umgebung von solchen Fast-Food-Restaurants aussieht. Ich denke nicht, dass ich diesen Sachverhalt näher ausführen muss, dies ist Ihnen sicher bekannt.
Inwieweit ist es möglich, Verordnungen und Gesetze zu erlassen, so dass diese Ketten gezwungen werden, auf diese Art von Verpackungsmaterial zu verzichten. Ich würde mich freuen, wenn Sie mein Anliegen unterstützen würden und freue mich auf Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Hartmut Braun
Sehr geehrter Herr Braun,
herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Ich ärgere mich auch immer wieder über die Menge der Einwegverpackungen und über die Vermüllung rund um Fast-Food-Ketten.
Die Verpackungsverordnung sollte nach unserer Ansicht dringend überarbeitet werden. Die Bundesregierung kündigt außerdem seit längerem ein Wertstoffgesetz an, dass die bessere Verwertung von Rohstoffen fördern soll - passiert ist bisher aber nichts. Daher nehmen Einwegverpackungen immer mehr überhand.
Wir setzen in diesem Bereich auf finanzielle Anreize und fordern beispielsweise seit geraumer Zeit eine Umweltabgabe auf Plastiktüten. Dieses Denken muss weiter entwickelt werden – auch auf Einwegverpackungen in der Gastronomie. Alle Einwegverpackungen zu verbieten, wird nicht möglich sein und wäre auch zu weitgehend. Denn manchmal werden sie tatsächlich benötigt und es gibt häufig keine Alternativen. Beispielsweise könnte solch ein Verbot auch nicht nur für Fast-Food-Restaurants gelten – es würde auch den Italiener um die Ecke treffen.
Wir setzen also politisch auf finanzielle Anreize und Verteuerung von Ressourcen. Viel wichtiger aber ist auch ein Umdenken in den Köpfen der Menschen. Wir müssen die Menschen für dieses Thema sensibilisieren und in diesem Sinne freue ich mich, dass Sie uns dabei unterstützen und an unserer Seite stehen.
Mit freundlichen Grüßen
Beate Müller-Gemmeke