Sehr geehrte Frau Hennig, wird derzeit versucht, eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen in die Novelle des Tierschutzgesetzes hinein zu verhandeln?

Sehr geehrte Frau F.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Engagement für den Tierschutz. Die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen ist ein Thema, für das ich mich seit meinem Amtsantritt als Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion im November 2023 mit Nachdruck einsetze. Denn die Einführung einer Kastrationspflicht für Freigängerkatzen halte auch ich für dringend notwendig, um das Leid von streunenden Katzen zu reduzieren und Kommunen sowie Tierheime und Ehrenamtliche zu entlasten. Auch die Kennzeichnungs- und Registrierpflicht von Hunden und Katzen halte ich für dringend geboten! Leider gestaltet sich die Durchsetzung dieser Maßnahmen im Rahmen der Novellierung des Tierschutzgesetzes schwierig, da eine parlamentarische Mehrheit im Bundestag derzeit leider nicht mehr erreicht werden kann. Nach dem Bruch der Ampelkoalition wurden und werden unsere Tierschutzvorhaben ausgebremst, und es fehlt an der nötigen Unterstützung seitens der Opposition, insbesondere der Union und der FDP.

Trotz dieser Hürden werde ich mich weiterhin mit voller Kraft dafür einsetzen, dass die Kastrationspflicht für Freigängerkatzen sowie eine Kennzeichnungs- und Registrierpflicht für Hunde und Katzen Teil zukünftiger gesetzlicher Regelungen wird. Der Schutz und die Populationskontrolle von Freigängerkatzen ist ein Anliegen, das sowohl tierethisch als auch ökologisch von großer Bedeutung ist. Die Kennzeichnungs- und Registrierpflicht von Hunden und Katzen wäre ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung des illegalen Welpenhandels. Ich bin überzeugt, dass wir mit vereinten Kräften und dem Engagement der Zivilgesellschaft wie Ihrem, dieses Ziel erreichen können.

Bitte bleiben Sie weiterhin so aktiv, denn Ihr Einsatz ist eine wichtige Unterstützung, um den Tierschutz in Deutschland voranzubringen.

Mit freundlichen Grüßen
Anke Hennig
Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion