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Andrea Lindlohr
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Nadin P. •

Warum bekommt eine Hausfrau keine Energiepauschale?

Sehr geehrte Frau Lindlohr,


wenn man zur Zeit Hausfrau ist, bekommt man keine Energiepauschale.
Ein Rentnerehepaar bekommt für einen Haushalt 600 Euro. Doppelverdiener erhalten ebenso 600€.
Diejenigen, die sich bewusst für Kindererziehung entscheiden und Kinder nicht fremd betreuen, erhalten nichts.
Unser Haushalt bekommt 300 Euro, kein Wohngeld, keine sonstigen sozialen Leistungen.
Wo soll man da noch eine Gerechtigkeit sehen? Sind damit nicht viele Menschen im Nachteil und andere profitieren?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau P.,

Vielen Dank für Ihre Anfrage. Obwohl die Energiepauschale eine Entlastung auf Bundesebene ist, antworte ich ihnen gerne.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine betrifft auch uns hier in Deutschland, und gerade der sprunghafte Anstieg der Energiepreise bringt soziale Härten und wirtschaftliche Gefahren mit sich. Im Frühjahr hat die Bundesregierung beschlossen, alle Arbeitnehmer*innen über die Arbeitgeber*innen mit der Energiepauschale zu entlasten. Dies hatte laut Bundesregierung vor allem administrative Gründe. Mit der aktuellen Regelung gibt es keine Möglichkeit, Erwerbslose zu unterstützen. Bei Rentner*innen, die noch hinzugenommen wurden, ist das einfacher über die Rentenkassen möglich. 

Gut ist, dass Sie als (wie ich annehme) Familienhaushalt von den bisher auf Bundesebene beschlossenen Entlastungen für Familien, wie der Kindergelderhöhung und dem Kinderbonus und zum Beispiel vom erhöhten steuerlichen Grundfreibetrag, profitieren konnten.

Außerdem hatten Sie angesprochen, dass Sie kein Wohngeld beziehen. Das Wohngeld wird über ein Bundesgesetz geregelt und von den Ländern zur Hälfte finanziert sowie über die Länder bzw. die Wohngeldstellen der Kommunen ausgereicht. Hier möchte ich Sie darauf hinweisen, dass eine ganz grundlegende Reform des Wohngelds als einfachem und gut zugänglichen Unterstützungsinstrument auch für Familien bevorsteht. Etwa drei Mal so viele Bürgerinnen und Bürger wie bisher können dann voraussichtlich für bezahlbares Wohnen unterstützt werden, und das wie bisher durchaus nicht nur als Mieterinnen oder Mieter, sondern auch bei Eigentum.

 

Mit freundlichen Grüßen 

Andrea Lindlohr MdL 

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