Frage an Andrea Lindlohr von Armin S.
Ihre Parteikollegin Katharina Schulze hat Homöopathie als „Hokuspokus“ bezeichnet [https://twitter.com/KathaSchulze/status/1102227532999544832] - wie sehen Sie das und was heißt das für mich als Homöopathen und meine Patient*innen?
Fordern Sie Einschränkungen, was die Apothekenpflicht von Homöopathika angeht?
Fordern Sie Einschränkungen für den Heilpraktiker?
Auch die Haltung von Frau Schulze zu Impfungen [https://twitter.com/KathaSchulze/status/1102946438445744128] läßt mich schaudern. Plädieren Sie für eine Impfpflicht?
Sehr geehrter Herr S.,
vielen Dank für Ihre Anfrage. Stand der Wissenschaft ist, dass homöopathische Produkte lediglich im Sinne eines Placebos wirken. Was dies im Verhältnis zu Ihren Kundinnen und Kunden bedeutet, kann ich nicht wissen. Zudem ist diese Erkenntnis über Homöopathie unmittelbar einleuchtend. Daher sollten homöopathische Produkte meines Erachtens auch nicht mit naturheilkundlichen Produkten mit pflanzlichen Wirkstoffen, die eine nachweisliche Wirkung (und Nebenwirkungen) haben, in einen Topf geworfen werden. Die bestehende Apothekenpflicht von homöopathischen Produkten finde ich nicht einleuchtend, da homöopathische Produkte nur ein kleiner Teil der zahllosen Möglichkeit darstellt, sich mit placeboartigen Produkten zu versorgen. Gleichwohl wird die Apothekenpflicht von den zuständigen Kolleg*innen der Grünen im Deutschen Bundestag vertreten.
Impfen ist wichtig und eine Frage der gesundheitlichen Solidarität gegenüber allen, die als Babys oder wegen anderer Erkrankungen noch nicht oder nicht geimpft werden können. Auch unterstütze ich, dass Deutschland sich verpflichtet hat, für das Ziel der weltweiten Ausrottung bestimmter Erkrankungen wie der Masern zu arbeiten. Ob eine Impfpflicht zu mehr geimpften Menschen führen würde, wird ja derzeit strittig diskutiert und hängt wohl von einer Reihe von Faktoren ab. Diese Übersicht (schon etwas älter) finde ich hierzu interessant:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0140673606681440
Mit freundlichen Grüßen,
Andrea Lindlohr
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