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Andrea Lindlohr
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Michael W. •

Frage an Andrea Lindlohr von Michael W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Lindlohr,

bitte gestatten Sie mir eine Nachfrage zu Ihrer Antwort an Herrn Jäger:
Sie schreiben vom Interessenausgleich zwischen Radfahrern und anderen Wegnutzern. Gehen Sie davon aus, das die Interessen von z.B. Wanderern und Radfahrern grundsätzlich gegensaätzlich sind?
Wieso meinen Sie, das diesem Interessenausgleich mit einem rigorosen Verbot des größten Teils der Waldwege für Radfahrer am besten gedient ist? Schließlich haben Sie dabei die Interessen z.B. der Mountainbiker nicht berücksichtigt.
Und warum halten Sie es für notwendig, etwas zu per Gesetz zu sanktionieren, das in allen anderen Bundesländern Deutschlands offensichtlich nicht als Problem betrachtet wird?

Im übrigen wundert es mich nicht, das Sie derzeit viele Anfragen zum Thema bekommen und auch oft nachgefragt wird; schießlich gelingt es bisher weder Ihnen noch Ihren Kollegen gleich welcher Partei, sachliche Gründe für die mit der 2-Meter-Regel inhergehende Diskriminierung des Mountainbikens zu finden.

Mit freundlichen Grüßen
Michael Wolf

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Wolf,

vielen Dank für Ihre Nachfrage. Die Ausführungen von Ihnen und den vorigen Fragenden, mit denen ich im Anschluss auch noch per Mail in Kontakt stand, waren für mich durchaus informativ.

Natürlich gehe ich nicht davon aus, dass die Interessen von Mountainbikern und Wanderern einander grundsätzlich entgegenstehen. Dass aber in der Praxis hier noch viele einen Konflikt zwischen den Wegenutzern erleben, belegt die Studie „Wandern- und Mountainbiking“ des Instituts für Forstpolitik der Uni Freiburg. Im Sommer 2011 wurden 930 Wanderer und Mountainbiker gefragt. 36 Prozent der Wanderer gaben an, dass sie sich durch Mountainbiker zumindest hin und wieder gestört fühlten. 13,4 Prozent der Mountainbiker fühlten sich als „feindlich betrachtet“. Dass auf engen, kurvigen Wegen an möglicherweise abschüssigen Hängen eine Gefährdung für Fußgänger von schnell fahrenden Mountainbikern ausgehen kann, liegt auf der Hand.

Den Ausbau von Singletrails für Mountainbiking als umweltverträglicher Natursport finde ich positiv. Hierfür können Sie sich in Ihrer Region, die ich als Esslinger Abgeordnete dafür nicht gut genug kenne, einsetzen. Das Landeswaldgesetz bietet ja die Möglichkeit, mit Ausnahmegenehmigungen Singletrails als Mountainbike-Wege auszuweisen. Meine Fraktion setzt sich dafür ein, in Kooperation der verschiedenen Interessengruppen regional angepasste Lösungen zu schaffen und das MTB-Wegenetz so aufzuwerten. Gehen Sie auf die Ansprechpartner/-innen in Ihrer Region zu und erarbeiten Sie gemeinsame Lösungen im Dialog.

Mit freundlichen Grüßen

Andrea Lindlohr MdL

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