Werden Sie sich bei ihrer Landesregierung für die Prüfung eines AfD-Verbots einsetzen?
Bitte setzen Sie sich dafür ein!
Zum AfD Verbot:
Warum glauben eigentlich so viele Menschen, das ein Verbot der AFD nicht erreicht werden kann?
Bei der Gründung der Bundesrepublik Deutschland und Erstellen des Grundgesetzes/Verfassung, sollte zwar unbedingt die Freiheit der Bürger gewährleistet sein, aber bedeutsam dabei ist, das ebenfalls festgelegt wurde, das Bürger oder Parteien, wenn sie die ihnen gewährte Freiheit dazu missbrauchen, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu bekämpfen, gewisse Grundrechte verwirken.
Das war wichtig um zu gewährleisten das so kurz nach dem verheerenden Wirken der Nationalsozialisten, nicht wieder irgendwelche der gleichen Art versuchen die Demokratie von innen zu zersetzen und zu zerstören.
So war man wohl noch gebrandmarkt und äußerst wachsam, denn genau aus diesem Grunde wurde eine rechtsradikale Partei, die SRP, 1952 durch das Bundesverfassungsgericht verboten. Diese Partei hatte starke Nähe zum Nationalsozialismus, wie die AfD heute.
Die AfD ist eine Partei, die zurecht in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Sie versucht, unsere demokratisches politisches System zu zerstören, indem sie Angst schürt, Misstrauen gegen demokratisch gewählte Gremien, Parlamente und Regierungen sät und damit einen Nährboden für Hass und Hetze in der Gesellschaft bereitet. Auf die komplexen Fragen in unserer Welt hat sie keine Antworten. Ihre Antworten sind in Wirklichkeit keine, sondern nur Vereinfachungen, eine autoritäre Rhetorik, die allein darauf abzielt, noch mehr Menschen auf ihre Seite zu ziehen und unsere Demokratie auszuhöhlen. An einer wissenschaftlichen und faktenbasierten Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen oder einer demokratischen Entscheidungsfindung ist sie nicht interessiert.
Als Gesellschaft müssen wir wehrhaft sein. Gemäß Karl Poppers Aussage „Keine Toleranz der Intoleranz“, muss die offene Gesellschaft ihre Werte verteidigen. Darum gilt es, die AfD zu beobachten, mit Argumenten zu stellen und stets wachsam zu sein. Eine Kooperation mit ihr muss immer und überall ausgeschlossen sein.
Ein Verbot der AfD hätte einige Konsequenzen: Die Hürden für ein Parteiverbot sind hoch und es kann Jahre dauern, bis es soweit ist. In dieser Zeit kann die AfD genau diesen Umstand nutzen, um sich zum Opfer zu stilisieren (das hat sie bereits häufiger getan) und damit ihren Ruf als vermeintliche Alternative gegen die etablierten Parteien ausbauen. Denn die Opferrolle ist etwas, dass sie noch weiter anschlussfähig macht für diejenigen, die sich von Staat und Politik alleingelassen fühlen.
Das Problem ist eher, dass sich immer mehr Menschen der AfD zuwenden, obwohl alle Fakten auf dem Tisch liegen: Sie ist antidemokratisch, teilweise rechtsextrem, statt guter Lösungen setzt sie auf Angst, um ein autoritäres Herrschaftssystem zu etablieren. Hier müssen wir mit konsequenter Aufklärung, Bildungsarbeit und guter politischer Kommunikation dafür sorgen, dass das Vertrauen der Menschen in die Politik nicht weiter erodiert. Ein Verbot – auch wenn es erfolgreich sein würde – wird die Stimmung in unserer Gesellschaft nicht ändern. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einzusetzen. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat 2020 das Dokumentationszentrum Rechtsextremismus aufgebaut und wird als weitere Maßnahme eine universitäre Forschungsstelle Rechtsextremismus aufbauen. Und wir werden weiterhin unserer Strategie gegen Rechtsextremismus in Baden-Württemberg verfolgen und alles in unserer Macht stehende tun, um und gegen die AfD und andere rechtsextreme und antidemokratische Gruppen zu stellen und ihren Einfluss zu begrenzen.