(...) Die Arbeiterwohlfahrt (AWO), deren Vorsitzender ich bin, fordert bereits seit vielen Jahren, die Arbeit in den Kindergärten als Bildungsarbeit anzuerkennen und für die ganz kleinen Kinder ausreichende Krippenplätze einzurichten. Ich stelle fest, dass zumindest in meiner Partei diese Forderung nunmehr auf fruchtbaren Boden gefallen ist: Die SPD fordert nicht nur, den Besuch im Kindergarten für die Eltern kostenfrei zu organisieren, sondern auch einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz. (...)
(...) Wir sollten für möglichst alle Kinder gleiche Chancen beim Zugang zur Bildung schaffen. (...)
(...) die Lagerung radioaktiver Abfälle ist eine große gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der wir uns mit Pragmatismus und ohne ideologische Scheuklappen stellen muss. Daher fordern wir die Wiederaufnahme der ergebnisoffenen Erkundung des Standortes Gorleben und ein Ende des vom Bundesumweltministerium betriebenen Moratoriums. Eine alternative Standortsuche, wie von Sigmar Gabriel gefordert, ist nicht zielführend und verlängert lediglich den Prüfungsprozess. (...)
(...) Der Lösungsansatz, der in Niedersachsen offenbar auch greift, liegt in einem ganzen Bündel von Maßnahmen. An erster Stelle ist die verbindliche Sprachförderung vor der Einschulung zu nennen, die in Niedersachsen das ganze letzte Kindergartenjahr vor dem ersten Schuljahr umfasst und schulgesetzlich verankert ist. Wichtig ist auch die Verbesserung der Hauptschulen durch ein klares Profil, das auf die spätere Berufsausbildung ausgerichtet ist. (...)
(...) Wer nur über eine unzureichende Bildung verfügt, stellt relativ schnell fest, dass seine Chancen im Leben und speziell auf dem Arbeitsmarkt begrenzt sind. Dies führt gerade bei jungen Menschen schnell zu Frustrationen, die sich häufig in Gewalt an fremden Menschen widerspiegelt. Daher ist die qualitative Verbesserung der Bildung einer Daueraufgabe des politischen Handelns. (...)
(...) Sie haben Recht, Bildung kostet Geld. Deshalb bin ich nicht für eine Verringerung der Staatsquote. Die skandinavischen Länder machen es uns vor. (...)