Frage an Wolfgang Jüttner von Ulrich K. bezüglich Bildung und Erziehung
Sehr geehrter Herr Jüttner,
der Kriminologe Prof. Pfeiffer kommt in einer Studie zu dem Ergebnis, dass bei besserer Bildung die Jugendgewalt zurückgehe.
Allerdings: Bessere Bildung in kleineren Klassen muss finanziert werden! Deshalb hierzu meine Frage an Sie:
Sind Sie für einen weiteren Abbau der Staatsquote zugunsten weiterer Privatisierungen (also auch im Bildungsbereich) bei gleichzeitigen weiteren steuerlichen Entlastungen der "Besserverdienenden"? Wie kommentieren Sie in diesem Zusammenhäng den Vorschlag des CSU-Chefs Huber, der eine "steuerliche Entlastung" für Familien vorschlägt?
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich Krach
Sehr geehrter Herr Krach,
vielen Dank für Ihre Frage.
Damit zunächst keine Missverständnisse aufkommen. Keine Untersuchung hat bisher einen signifikanten Zusammenhang zwischen kleinen Klassen und und guter Bildung hergestellt. Aber wie dem auch sei:
1. Die SPD wird durch eine Aufhebung des bisherigen starren "Klassenteilers" dafür sorgen, dass zu große Klassen, in denen eine intensive Förderung einzelner Schüler nicht möglich ist, verkleinert werden können. Das "Zauberwort" für eine möglichst effektive Entwicklung der Potenziale aller Schüler lautet nämlich: "gute Förderung". Dies ist die Voraussetzung, damit die Zahl der Bildungsverlierer verringert werden kann.
2. Sie haben Recht, Bildung kostet Geld. Deshalb bin ich nicht für eine Verringerung der Staatsquote. Die skandinavischen Länder machen es uns vor. Deshalb halte ich die von der CSU angestoßene Debatte - auch im Zusammenhang mit dem Elterngeld vs. Ausbau kostenloser Kita-Plätze - für falsch.
Mit bestem Gruß,
Wolfgang Jüttner