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Zanda Martens
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Frage von Erika B. •

In Frankreich gibt es seit 2016 für den Handel ein Verbot, Lebensmittel wegzuwerfen. Halten Sie ein solches Gesetz auch für Deutschland sinnvoll und würden sich dafür einsetzen?

Etwa drei Milliarden Menschen leiden nach Angaben der Welthungerhilfe an Hunger.

Unser Konsumverhalten, insbesondere durch Verschwendung von Lebensmitteln und Ressourcen, ist mitverantwortlich für den Hunger auf der Welt. Das auf stetiger Überproduktion und Ausbeutung von Mensch und Natur basierende industrielle Agrarsystem führt dazu, dass global etwa ein Drittel aller Lebensmittel vernichtet werden und nicht auf den Tellern landet.

Mit welchen Maßnahmen wollen Sie hieran etwas ändern?

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Unser Kampf gegen Lebensmittelverschwendung muss konkreter und verbindlicher werden. Bisher beruht alles auf Freiwilligkeit, die nachweislich nicht zum Erfolg führt. Im aktuell geltenden Koalitionsvertrag haben wir eine nationale Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung vereinbart, die die gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen soll. Im Rahmen dieser Strategie werden sektorspezifische Dialogforen eingerichtet und die Wirtschaft als Mitverursacherin einbezogen. Ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir brauchen einen Mix aus großen und kleinen - aber vor allem verbindlichen! - Maßnahmen auf allen Ebenen, etwa eine verbindliche Dokumentation der Lebensmittelverluste entlang der gesamten Kette. Und auf dieser Basis verbindliche Zielvorgaben für die Reduktion der Lebensmittelverluste.

Zudem muss das Wegwerfen, die Wertvernichtung teurer werden. Lebensmittelverschwendung muss zusammengedacht werden mit Lebensmittelverpackung. Äpfel, Tomaten, Gurken und andere Lebensmittel brauchen keine Plastikverpackung. Kinder sollten den Umgang mit Lebensmitteln und deren Wertschätzung bereits in der Kita lernen, das eröffnet auch den Zugang zu gesunder Ernährung. Und es läuft etwas falsch, wenn z.B. Billigpreise für Gemüse aus Spanien oder Italien vor Ort zu miserablen Produktions- und Arbeitsbedingungen führen. Lebensmittel sollten kosten, was sie wert sind, damit „billig“ am Ende nicht sehr teuer erkauft wird.

Aus meiner Sicht müsste auch das sogenannte Containern entkriminalisiert werden, also nicht mehr strafbar sein.

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