Frage an Yvonne Gebauer von Inga H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Gebauer,

wie werden Sie dem Lehrer*innenmangel begegnen?

Eine Option wäre aus meiner Sicht die freiwillige Aufstockung von Teilzeittätigkeiten - die ja jetzt auch schon zur Verfügung steht.
Aber warum nutzt sie keiner?

Liegt es an mangelnden Betreuungsmöglichkeiten?
Der Ausbau der Ganztagsbetreuung schreitet unter Ihnen voran, das begrüße ich sehr, dennoch bleiben diese Plätze zu oft ungenutzt liegen, statt zu einer höheren Beschäftigung unter Müttern zu führen.
Warum ist das so?

Dabei ist es doch das übergeordnete Ziel (2.1 des Erlasses) ein Betreuungsangebot zu schaffen, "das sich an dem jeweiligen Bedarf der Kinder und Jugendlichen sowie der Eltern orientiert."

Aus meiner Perspektive geht der offene Ganztag der Primarstufen völlig am Bedarf vorbei.
Realität ist, dass viele Mütter in Teilzeit arbeiten. Durch die "Ganz- oder-gar-nicht" Option des offenen Ganztages in der Grundschule, entscheiden sich viele Mütter eben gegen eine Aufstockung ihrer Teilzeittätigkeit.
Ihr Kind jeden Tag bis 15 oder 16 Uhr in der Schule zu wissen, allerdings ohne Unterricht am Nachmittag sondern lediglich zur "Betreuung", behagt vielen nicht, sie fühlen, dass Sie Ihrer Aufgabe als Mutter so nicht gerecht werden können und/oder wollen.

Wäre das Angebot hingegen flexibel (so wie im Kindergarten), könnte sich die Betreuungszeit nach der tatsächlichen Arbeitszeit richten, dann würden so einige Mütter ihre Teilzeittätigkeit aufstocken können und auch wollen!

So könnte man nicht nur dem Lehrer*innenmangel begegnen, es dient der allgemeinen Geschlechtergerechtigkeit, es wäre eine Antwort auf weibliche Altersarmut und entspricht dem Grundsatz, dass jede*r Leben und Familie nach eigenen Maßstäben gestalten kann.

Die Flexibilisierung des Offenen Ganztags hin zu Option 1.3 des Erlasses: "außerunterrichtlichen Ganztags- und Betreuungsangeboten" schafft Arbeitskraft und Gestaltungsmöglichkeiten!

Danke!

Mit freundlichen Grüßen
I. H.