wie stehen Sie zum Thema Tierschutz im allgemeinen und Anbindehaltung von Kühen und lange Tiertransporte im besonderen?
Wir heißen die aktuelle Agrarpolitik, insbesondere was die Nutztierhaltung betrifft, nicht für gut. Aus diesem Grund haben wir uns in der vergangenen Legislaturperiode im Bundestag besonders für bessere Rahmenbedingungen in der Nutztierhaltung eingesetzt. Wir sind der festen Überzeugung, dass kleine und mittlere landwirtschaftliche Betriebe am besten geeignet sind, Tierschutzstandards einzuhalten und das Tierwohl in der Nutztierhaltung zu berücksichtigen. Daher ist die bäuerliche Landwirtschaft unser Leitbild für eine Nutztierhaltung, die den Tierschutzstandards entspricht und Zukunft hat.
Bei der Versorgung mit Fleisch setzen wir auf Regionalität, um Transportwege möglichst kurz zu halten. Tiertransporte in Drittstaaten sollten deshalb nur erlaubt werden, wenn der Exporteur nicht lückenlos und glaubhaft nachweist, dass den Tieren während des gesamten Transports keine unnötigen Leiden zugefügt werden. Deutschlandweit sollen ausreichende Versorgungsstellen geschaffen werden, um die Ruhezeiten, Tierversorgung und Fahrzeugreinigung sowohl bei Inlands- als auch bei Import- und Transittiertransporten zu gewährleisten.
Die Anbindehaltung ist aus unserer Sicht nicht die ideale Form der Kuhhaltung. Für den Umbau ist allerdings mehr Aufwand und höhere Kosten die Folge, die die kleineren und mittleren Betriebe finanziell nicht stemmen können. Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass die Haltung ohne Anbindung bei Stallum- oder neubauten berücksichtigt und die Finanzierung dafür staatlich gefördert wird. Älteren Betrieben möchten wir so lange Bestandsschutz gewähren.
Mit freundlichem Gruß