Frage an Wolfgang Wiehle von Peter K. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Herr Wiehle,
meiner Tageszeitung entnahm ich heute Ihre Äußerung, dass Handwerker und Taxifahrer aufgrund der verschärften Regeln schneller ihren Führerschein und somit auch ihren Job verlieren könnten. Ich war viele Jahre im Außendienst tätig, mit vielen gefahrenen Kilometern pro Jahr bei sehr vielen Terminen am Tag. In 5 Jahrzehnten habe ich keinen Punkt in Flensburg gesammelt, da ich mich an die Regeln gehalten habe. Weshalb sollen gerade für diese beiden Berufsgruppen Erleichterungen gelten?
Nach meinen Beobachtungen fahren Handwerker und insbesondere Taxifahrer bewusst zu schnell. Darauf angesprochen antworteten sie: Es pressiert halt.
Wollen Sie ein solches Verhalten wirklich unterstützen?
Sehr geehrter Herr Krüger,
hier liegt ein Missverständnis vor. Für keine Berufsgruppe strebe ich Erleichterungen oder Sonderrechte an. Vielmehr weise ich darauf hin, dass eine unangemessene Fahrverbotsregelung für bestimmte Berufsgruppen in besonderer Weise zu einer Existenzgefährdung führen kann.
Ich beglückwünsche Sie dazu, dass Ihnen in Ihrer beruflichen Laufbahn trotz vieler gefahrener Kilometer kein Fehler unterlaufen ist, der zu einem "Punkt" in Flensburg geführt hat.
Seit einiger Zeit installieren immer mehr Städte und Gemeinden Tempo 30-Regelungen auf breiten Hauptstraßen, oft je nach Tageszeit und Wochentag. In solchen Fällen gibt es ein besonders großes Risiko, dass einem Autofahrer ein Irrtum unterläuft. Darauf bin ich schon oft angesprochen worden. Wenn man an einer solchen Stelle geblitzt wird und für ein Tempo von 51 km/h eine Ahndung bekommt, wird nun ein Fahrverbot verhängt werden (außer man hat Glück und ein Einspruch vor Gericht hat Erfolg) - und das ist in meinen Augen nicht verhältnismäßig.
Mit freundlichen Grüßen,
Wolfgang Wiehle, MdB