Frage an Walter Koppe von Thomas D. bezüglich Verkehr
Sehr geehrter Kandidat,
demnächst wird der Abschnitt VI der FTO unter Verkehr gehen und irgendwann auch der Abschnitt V zwischen Ottenhofen&Markt Schwabem fertiggestellt.Spätestens dann gibt es für den LKW-Verkehr eine attraktive Möglichkeit der Maut-Umgehung zwischen A8/A94 und der A92.
Welche Chancen sehen Sie, dass diese Bundesstrasse in den Verkehrswegeplan als mautpflichtig aufgenommen werden kann, und wie würden Sie das unterstützen/verhindern?
mit freundlichen Grüßen,
Thomas Demmer
Sehr geehrter Herr Demmer,
Ich sehe die Problematik. Um mögliche Lösungsstrategien zu finden, bräuchte ich konkreteres Wissen in vergleichbaren Fällen. Was auf keinen Fall gehen darf, ist Maut-Umgehung zum Nachteil der Menschen, also nahe bewohntem Gebiet.
Vor einigen Monaten hatte ich Gelegenheit, einen Beamten des Bundesverkehrsministeriums in Bonn (dieses Ministerium ist tatsächlich noch zwischen Berlin und Bonn geteilt) bezüglich Prognosen der Entwicklung beim Lkw-Verkehr zu fragen. Ich bekam zur Antwort, dass das Ministerium in den nächsten 20 Jahren von einem Anstieg von 80 % ausgegangen wird. Zwar bin ich eher skeptisch bezüglich derlei langfristigen Prognosen, grad weil man z.B. die Heftigkeit wirtschaftlicher Einbrüche schlecht abschätzen lassen. Falls diese Einschätzung aber auch nur annähernd Realität werden sollte, scheint mir unser derzeitiges Verkehrssystem, konkret was den Lkw-Verkehr betrifft, jedoch für grundsätzlich überdenkenswert.. Dann helfen weder Mautstrassen, noch Ausweichrouten. Stattdessen plädiere ich sowohl aus verkehrstechnischer, aber auch ökol.. Sicht ganz dringend, innovative Konzepte des Warentransports auf der Schiene zu entwickeln, um der Bahn damit auch allgemein wieder häufiger Vorfahrt gegenüber der Strasse einzuräumen.
mit freundlichen Grüßen,
Walter Koppe