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Uwe Schmidt
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Frage von Michael W. •

Frage an Uwe Schmidt von Michael W. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Hallo Herr Schmidt

Im Zeichen der anstehenden Automatsierung läuft der Hamburger Containerhafen in Altenwerder (CTA)
bereits jetzt nahezu Vollautomatisiert. Bis 2022 soll der Hafen mit rund 100 AGV`s ( Automated Guided Vehicles ) ausgerüstet sein. Da diese Fahrzeuge elektrisch betrieben werden, können sie als flexible Stromspeicher zur Netzstabilität beitragen. Ganz zu schweigen von der Umweltfreundlichkeit
( CO2 Einsparung ), gegenüber den bis jetzt laufenden Van-Carriern.
Ist diese Entwicklung nicht auch für den Containerhafen in Bremerhaven richtungsweisend ?

Michael Wrede

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Antwort von
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Hallo Herr W.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Die deutschen Seehäfen sind die zentralen Umschlagplätze und haben eine Schlüsselfunktion für die gesamte Volkswirtschaft. Als Drehscheiben kombinieren sie die einzelnen Verkehrsträger miteinander und verlagern im besten Fall mehr Verkehr von der Straße auf umweltfreundliche Verkehrsträger, insbesondere auf Schiene und Wasserstraßen.

Der Hamburger Hafen und die Bremischen Häfen sind die größten deutschen Seehäfen. Und trotzdem sind sie sehr verschieden. Zum einen ist die Güterstruktur der beiden Häfen unterschiedlich und zum anderen ist der Hamburger Hafen vorwiegend auf Linienverkehre spezialisiert. Die Besonderheit des Container Terminal Altenwerder (CTA) ist der fast vollautomatisierte Ablauf. Dies benötigt komplexe Steuerungs- und Überwachungssysteme für die zahlreichen automatisierten Abläufe. Das abgesperrte Gelände, umgeben von einem Zaun, ist zur Sicherheit für Personen gesperrt. Das CTA ist ein Greenfield-Projekt und wurde vor etwa 20 Jahren auf dem Gebiet des ehemaligen Fischerdorfes Altenwerder errichtet. Es ist vor allem auf Containerumschlag spezialisiert und wurde 2004 vollständig in Betrieb genommen. Von den rund 100 Automated Guided Vehicles (AGV) wird der überwiegende Teil mit Dieselmotoren betrieben. Erst seit 2017 wird daran gearbeitet, den Antriebsstrang der Fahrzeuge schrittweise auf Lithium-Ionen-Batterien umzustellen. Das betrifft aktuell aber nur wenige Fahrzeuge. Van-Carrier kommen auf dem Gelände des CTA nicht zum Einsatz.

Ganz anders sieht es in Bremerhaven aus. Der Seehafen ist über die Jahre und Jahrzehnte mit seinen Aufgaben und Anforderungen natürlich gewachsen. Seit dem Bau des Containerhafens in den Sechzigerjahren wurde die Kapazität durch den Bau weiterer Terminals und Containerladebrücken sowie der Verlängerung der Kaje stetig erweitert. Der Einsatz von automatisierten Fahrzeugen wie in Hamburg lässt sich hier jedoch nicht einfach übertragen, weil die räumlichen und geografischen Strukturen des Hafens dafür nicht ausgelegt sind. Die Betreiber verfolgen eine Nachhaltigkeitsstrategie für die gesamten Bremischen Häfen, um die wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Interessen zu verknüpfen. Um auf die Bedrohungen der Erderwärmung, des Klimawandels und des Anstiegs des Meeresspiegels zu reagieren, wird unter anderem Ökostrom verwendet.

Mit freundlichem Gruß
Uwe Schmidt

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