Frage an Uwe Grund von Karin D. bezüglich Arbeit und Beschäftigung
Hallo Herr Grund,
die Ärzte/in stellen um auf Billiglohn!!!
Bei den Bewerbungen um einen neuen Arbeitsplatz im Bereich Gesundheit, machte ich folgende Erfahrungen:
fast 90% der Angebote in den entsprechenden Publikationsmitteln, waren Jobs auf der 400 € Basis. Der Rest teilte sich auf in 15 bis 30Std. Jobs und Personalvermietungen auf seltene Angebote 38,5Std..
Wie wollen Sie diese schlechten Bedingungen für Arbeitslose (nicht nur im Bereich Gesundheit) verbessern.
mfg
K.Dobuschewski
Hallo Frau Dobuschewski,
die Schilderung Ihrer Erfahrungen deckt sich mit ähnlichen Erlebnissen vieler Arbeitssuchender in Hamburg. Ganz offensichtlich wird die schwierige Arbeitsmarktlage von vielen Arbeitgebern dazu genutzt, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten - insbesondere neuangestellten Mitarbeitern/innen- nachhaltig zu verschlechtern. Neben der von Ihnen geschilderten Tatsache, dass in einem Übermaß nur noch Teilzeitjobs und Pauschalbeschäftigungen angeboten werden, spielt vor allem die inzwischen fast übliche Befristung der Arbeitsverträge und die untertariflich Bezahlung eine große und unrühmlich Rolle.
Ein Eingriff des Gesetzgebers -etwa im Sinne eines Verbotes von Teilzeit- und Pauschalbeschäftigungen- ist nach meiner Überzeugung nicht möglich. Hier wird am Ende nur Überzeugungsarbeit weiterhelfen. Immer mehr Arbeitgeber machen nämlich jetzt die Erfahrung, dass solche Beschäftigungsstrukturen schließlich doch zu Lasten der Qualität der Arbeitsleistung und der Kundenzufriedenheit geht.
Worum wir uns bemühen, ist der ebenfalls zu beobachtenden Entwicklung Praktikanten als unbezahlte Arbeitskräfte zu halten, entgegenzutreten. Hier sollen Mindestbedingungen und Schutzregeln eingeführt werden. Dem Thema Lohndumping will die SPD über tarifliche und gesetzliche Mindestlöhne begegnen.
Ich hoffe sehr, dass Ihre Bemühungen um eine angemessene Arbeitsstelle bald erfolgreich sein wird.
Mir freundlichen Grüßen
Uwe Grund