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Uwe Dörnhöfer
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Frage von Monika B. •

Frage an Uwe Dörnhöfer von Monika B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Dörnhöfer,

dem Spruch auf Ihrem Plakat "Arbeit verdient einen fairen Lohn" stimme ich voll und ganz zu. Wie sehen Sie dann folgende Zeilen?:

Ich verdiene schändlicherweise für eine 25 Std/Woche als Schulbegleiterin für tägliche 5stündige verantwortungsvolle Arbeitszeit über den Bezirk genehmigt NUR 544,49 €/mtl.?

Die Eltern jeden behinderten Kindes müssen jedes Jahr neu um die Bezahlung und Betreungsgenehmigung nach Antragsstellung bangen, so auch ich um meine Stelle. In meinem Fall ist das Betreuungskind auf volle Hilfe angewiesen, weil es sich nicht selbst bewegen oder sprechen kann.

Weil meines erachtens, die Regierung für die Lohnhöhe über den Bezirk zuständig ist, folgende Frage, in wieweit die SPD wirklich diesen oben stehenden Spruch für uns und ähnliche Berufe ernst nimmt?! In Schröders Zeiten war es ja nicht besser. Es sind unsere Wirbelsäulen, Lebenszeit, Nerven und Herzblut, dass hier in dieser dringend benötigten Arbeit und Beziehung zu diesen Kindern für einen lachhaften Lohn stecken; in Abzug die Spritkosten.

Ich möchte unsere Leistungen ausschließlich FAIR bezahlt sehen, denn ich liebe meine Arbeit.

Ich belege laufend selbst zu bezahlende Kurse, um der Aufgabe wirklich vollkommen gerecht zu werden. Und durch meine eigene besondere Kindererziehungszeit habe ich das nötige Rüstzeug bereits erhalten.

Würden Sie Ihre Kinder für solch einen Lohn aufstehen lassen? Warum wird das einem Normalbürger zugemutet? Weil es nur Sozialarbeit ist? Weil Behindertenarbeit eh nur Randgruppen angeht und dadurch nur ideologisch ist? Es ist ehrliche, verantwortungsvolle, einfühlsame und harte Arbeit!

Was tragen Sie wirklich dazu bei, damit alle Schulbegleiter zu ihrem verdienten Recht kommen? Kann man sich nach der Wahl auf die SPD verlassen, diesen Unstand in einen Rechtstand umzuwandeln?

Mit freundlichen Grüßen

Portrait von Uwe Dörnhöfer
Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Budweiser,

Ihre Anfrage zeigt deutlich den Unterschied zwischen Lippenbekenntnissen in der Politik und dem sachgerechten Handeln. Es reicht nicht aus, in Sonntagsreden die soziale Arbeit zu preisen und dann sozial engagierten Leuten Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Wir müssen in Deutschland der sozialen Arbeit einen höheren Stellenwert einräumen. Dazu gehört eine bessere Bezahlung von Arbeiten wie Ihren. Sie haben ja erwähnt, dass der Bezirk für die entsprechende Genehmigung zuständig ist. Leider hat die SPD weder im Bezirk Oberbayern noch in der bayerischen Landesregierung zur Zeit eine politische Mehrheit und daher kein Mitspracherecht. Sie können sich sicher sein, dass die SPD Menschen in den sozialen Berufen den Rücken stärkt - auch was die Bezahlung angeht. Jedem muss aber auch klar sein, dass das Geld da sein muss - weshalb ich es unverantwortlich finde, wenn andere politische Parteien von Steuersenkungen in den nächsten Jahren sprechen. Wenn man den Staat kaputt spart und den reichen Steuern schenkt, gerät unser Sozialstaat in Schieflage.

Lassen Sie sich dennoch bei ihrer schwierigen Aufgabe nicht entmutigen - wir brauchen Menschen wie Sie!

Mit freundlichen Grüßen

Uwe Dörnhöfer