Wie kann es sein, dass kein Gesetz verabschiedet werden kann, damit nicht immer mehr Filialen und Geldautomaten abgebaut werden, wovon hauptsächlich ältere Generationen betroffen sind?
Da immer mehr Bankfilialen schließen, häufen sich die Warteschlangen an den noch verbliebenen Möglichkeiten mit langen Anfahrtszeiten. Betagte Menschen stehen teilweise wackelig und kurz vorm kollabieren sehr oft, teilweise sogar vor nicht betriebsfähigen Geräten und unzumutbaren Gegebenheiten. Viele beherrschen das online-Banking nicht um es zu nutzen und haben auch keine passenden Ansprechpartner oder Enkelkinder. Die Politik müsste hierfür eine altersgerechte Lösung finden, um Altersdiskriminierung im Bankenbereich auszuschließen.
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Nachricht. Es ist richtig, dass sowohl im ländlichen Bereich als auch in den Innenstädten immer mehr Banken ihre Geldautomaten abbauen bzw. ganze Filialen schließen. Die Banken rechtfertigen dies damit, dass sich gerade der Betrieb von Geldautomaten oft nicht mehr lohnt. Dies vor allem, nachdem die Kosten der Geldtransportunternehmen sowie die Wartungskosten für die Instandhaltung der Automaten gestiegen sind. Zudem hat sich das Verhalten der Kund:innen geändert, sodass die Banken hierauf reagieren und ihre Strategien ändern. Ein weiterer Grund liegt in der Zunahme der Automatensprengungen. Hier braucht es effektive Schutzmaßnahmen, die von den Banken umgesetzt werden müssen. Auch gesetzliche Regelungen sind im Gespräch.
Eine Alternative für Bargeldabhebungen an Bankautomaten bietet der sogenannte Cash-Back-Service. Hier können Verbraucher:innen bei ihrem Einkauf in einem Supermarkt Bargeld beim Bezahlen an der Kasse abheben. Einige Tankstellen sowie Fachgeschäfte bieten diesen Dienst bereits an. Der Cash-Back-Service ist natürlich kein hundertprozentiger Ersatz für Bankautomaten. Er ist aber in jedem Fall eine Unterstützung für Bürger:innen bei der Bargeldversorgung.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrike Bahr, MdB