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Ulrike Bahr
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Frage von Dirk K. •

Was sagen Sie den betroffenen einer schweren Impfnebenwirkung aufgrund der angestrebten Impfpflicht? Statistisch werden es bei 10 Mio. mind. ca. 6000 Einzelschicksale sein.

unter 60jährige scheinen laut EMA stärker betroffen, während die Coronaopfer zu ca. 95% über 60 Jahre sind. Warum gibt es hierzu keine validen Datenanalysen bevor man über Impfpflichten diskutiert? Die bekannten Daten des RKI zeigen, dass das Impfrisiko bei ca. 1:1600 (3 Impf, vgl. PEI) liegt, hingegen das ITS Risiko für 18-60 Jahre bei 1:2200 vgl. RKI Wochenbericht 24.3.). Ich komme zu dem Schluss, dass das Risiko der Impfung bei <60 seit Omikron deutlich überwiegt. empfehle Beitrag von Plusminus vom 23.3. link: https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/plusminus-maerz-impfschaeden-100.html

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Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Anfrage vom 28.03.22.

Es gibt fundierte Analysen zu Impfnebenwirkungen bei den Corona-Impfstoffen. Diese erscheinen regelmäßig in den Sicherheitsberichten des Paul-Ehrlich-Instituts. Den aktuellsten Sicherheitsbericht finden Sie hier: https://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/DE/newsroom/dossiers/sicherheitsberichte/sicherheitsbericht-27-12-20-bis-31-12-21.pdf?__blob=publicationFile&v=5 ; Stand: 28.03.22.

Demnach wurden bei 148.760.720 durchgeführten Impfungen (Stand: 31.12.21) 244.576 Verdachtsfälle einer Impfnebenwirkung gemeldet. Dies ergibt eine Melderate von 1,64 Meldungen pro 1.000 Impfdosen (alle Impfstoffe). Darauf entfallen 0,20 Meldungen pro 1.000 Impfdosen auf schwerwiegende Reaktionen. Hinsichtlich der Todesrate gab es 2.255 Verdachtsmeldungen im zeitlichen Zusammenhang (0 – 234 Tage) mit der Impfung. Dies entspricht einer Melderate von 0,02 pro 1.000 Impfungen. Das PEI resümiert daraus, dass schwerwiegende Nebenwirkungen sehr selten sind und das positive Nutzen-Risiko-Verhältnis der Impfstoffe nicht ändert. Bitte seien Sie demnach sicher, dass wir bei der Debatte um die allgemeine Impflicht, auch aktuellste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigen.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrike Bahr, MdB

Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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